Manchmal geht es um das große Ganze

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nocheinestefanie Avatar

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Schneekinder

Ach, was soll ich sagen: Selten habe ich so ein grandioses Jugendbuch lesen dürfen und dabei schmökere ich mit den Kindern im Verlaufe eines Jahres so einige weg.
Viele Themen werden im Verlauf des Buches aufgegriffen, auch schwierige, wie Tod, Krieg, Hass, Hunger und Angst, aber es überwiegt dann doch der Mut und Wille und vermittelt immer wieder ein Gefühl von „Durchhalten und du kannst alles schaffen“.

Wir befinden uns in einem Dorf, einem ziemlich verlassenen Ort, in dem ausschließlich Kinder leben, sowie zwei Greise. Die Erwachsenen hingegen wurden alle zum Kriegsdienst eingezogen. Diese Tatsache klang für mich erstmal furchtbar und unzumutbar, aber es wird nicht weiter groß darauf eingegangen und hier auch nicht nachgefragt. Für meine Kinder war eher der Charme, dass diese Kinder allein klarkommen müssen, anziehend und überaus interessant.
Die Jungs im Teenageralter müssen in einem Berg arbeiten und eines Tages rebellieren sie und haken dort eine Felsspalte auf, aus welcher nun schwarze Schwaden austreten, die den sofortigen Tod bedeuten. Die Schwaden breiten sich aus, fordern immer wieder Opfer, sind unerbitterlich und vor allem schnell. Die Kinder fliehen und stehen dabei vor vielen Herausforderungen.
Andreas Langer versteht es, die Protagonisten so zum Leben zu erwecken, dass wir vollkommen in der Geschichte gefangen waren, mitzitterten, die Kälte förmlich spüren und das Fleisch schmecken konnten.
Elin, ein Mädchen im Alter der Lesegruppe, wird unfreiwillig zu einer Art Anführerin, lässt uns an ihren Gedanken teilhaben und zeigt, wie man Lösungen findet, auch bei Überforderung und in scheinbar ausweglosen Situationen oder sich einfach abfindet, mit Dingen, die man nicht ändern kann.

„Manchmal muss man Opfer bringen. Manchmal geht es um das große Ganze.“

Literarisch absolut beeindruckend. Bitte, bitte schreiben Sie einen Band 2, Herr Langer.