Spannend und emotional von der ersten bis zur letzten Seite!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
_lesezeit_ Avatar

Von

Dieses Buch erinnert daran, dass Vorurteile nicht immer wahr und richtige Entscheidungen oft auch schmerzhaft sind, dass man die Hoffnung niemals aufgeben darf und niemand alles allein schaffen kann: Jeder braucht seine Vertrauten; sie machen uns stark und lassen uns über uns selbst hinauswachsen.


Zum Inhalt:

Bei ihrer Arbeit im Bergwerk, stoßen Jungen auf einen tödlich schwarzen Nebel. Er breitet sich unaufhörlich aus – und übermenschliche Steinwesen verlassen den Berg. Sie halten auf das Dorf zu, in dem aufgrund des Krieges nur noch Kinder und Alte leben. Die Dorfbewohner fliehen – und der Winter bricht herein.
Die junge Elin leidet unter dem Verlust ihres Zwillingsbruders Kjell. Doch sie muss stark sein. Für sich und für ihr ganzes Dorf.


Meine Eindrücke:

Schneewinter ist ein Fantasy Kinder- und Jugendbuch, von dem deutschen Autoren und Journalisten Andreas Langer. Inspiriert wurde er von seiner Faszination für Island, wohin er bereits mehrere Reisen unternommen hat.

Jorland, der Ort der Handlung, erinnert mit seiner frostigen, aber gleichzeitig geothermale Umgebung stark an Island. Seine Bewohner leben inmitten der Natur. Sie respektierend, ihr gleichzeitig aber auch ausgeliefert. Eine tolle Atmosphäre!
Das Düstere und Geheimnisvolle der offensichtlichen, unmenschlichen Bedrohung sorgt für Spannung von Anfang an. Gepaart mit dem sehr angenehmen, durchaus anspruchsvollem, aber leicht lesbaren, Schreibstil, fiel mir das Eintauchen in die Geschichte sehr leicht.

Das Setting eines Dorfes, in dem aufgrund eines Krieges lediglich junge und alte Bewohner leben, ist ebenso einfach wie originell: der Fokus liegt automatisch auf den Kindern, sodass junge Leser sich sehr gut mit ihnen identifizieren können.

Sehr berührt hat mich der starke Zusammenhalt der Gruppe, die große Bedeutung der Gemeinschaft. Aber auch das Straucheln und Zweifeln der jungen Protagonistin Elin, die ihre Rolle annimmt und mit ihr wächst. Ihre innere Zerrissenheit, doch auch ihre Trauer und ihr Mut werden einfühlsam geschildert. Ihr Durchhaltevermögen und ihre ausgeprägte Moral sind beeindruckend – sie ist ein großes Vorbild, auch für uns Erwachsene!

Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, bietet aber sehr viel Raum für eine oder sogar mehrere Fortsetzungen: Alle Charaktere sind noch sehr jung, sie befinden sich nun an einem völlig anderen Ort als zu Beginn der Handlung, weiterhin herrscht Krieg und wir erfahren, dass zwei Geschichten aus der Hjenda, der Sammlung von Sagen, Märchen und Geschichten Jorlands, wahr sind.
Über beide sind noch nicht alle Geheimnisse gelüftet. Und was, wenn noch mehr der fantastischen Erzählungen wahr sind?
Auf seiner Autoren-Homepage spricht Andreas Langer darüber, dass er sich über „jede und jeden freue, der Elin, Kjell und all die anderen bei ihren Abenteuern begleitet“. Abenteuern – Mehrzahl! Das lässt mich hoffen :-)

Denn bis auf zwei minimale Unstimmigkeiten, die nicht der Rede wert sind, war es für mich ein perfektes Leseerlebnis, dass ich gern fortsetzen würde!


Mein Fazit:

Ein unglaublich spannender und bewegender Roman – von der ersten bis zur letzten Seite!
Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen und war etwas traurig, als es dann „so schnell“ zu Ende war. Andreas Langer schafft es in einem einfachen Setting sehr viel Emotion, Handlung und Spannung einfließen zu lassen. Anspruchsvoll erzählt, ist es nicht nur ein wunderbares Fantasy-Abenteuer für Kinder und Jugendliche, sondern auch für Erwachsene!