Das Krimihighlight 2009!

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Da ich die [Jo Nesbø](http://www.krimi-couch.de/krimis/jo-nesboe.html "zum Autorenportät von Jo Nesbø auf der Krimi-Couch") Harry-Hole-Romane der Reihe nach lese, kam ich leider erst jetzt in den Genuss meines Krimihighlights 2009! [Nesbø](http://www.krimi-couch.de/krimis/jo-nesboe.html "zum Autorenportät von Jo Nesbø auf der Krimi-Couch") schafft das Unmögliche, die Spannung im Vergleich zu den Vorgängerbänden nochmals zu steigern und erzählt eine Geschichte, die den Leser schon im Prolog fesselt und die Spannung bis zum furiosen Showdown hält.

Harry bekommt den Fall einer verschwundenen Mutter auf den Tisch, die einfach nachts ohne Spuren aus dem Haus verschwand und ihren Sohn und Gatten zurücklässt. Einzig ein Schneemann im Garten der Familie, der den Schal der Verschwundenen trägt, zeugt von der Tat und Harry ist überzeugt, dass hinter der Tat noch viel mehr steckt, als man eingangs vermutet. Er beginnt mit den Ermittlungen und stößt schon bald auf einen merkwürdigen Zusammenhang: Vor elf Jahren begann eine Serie verschwundener Frauen, die jeweils am Tag des ersten Schneefalls von der Bildfläche verschwanden und dann fand sich ein Schneemann im Garten der Frauen.  Sie alle teilten nur eine Gemeinsamkeit: Sie waren alle Mütter mit kleinen Kindern …

Der Erfolg und die Klasse dieses packenden Krimis liegt darin, dass sich [Jo Nesbø](http://www.krimi-couch.de/krimis/jo-nesboe.html "zum Autorenportät von Jo Nesbø auf der Krimi-Couch") nicht dazu verleiten lässt, auf Effekthascherei und übermenschliche Ermittler zu setzen, sondern dass er sich auf eine glaubhafte Figurenzeichnung, Psychologie, fabelhafte Dialoge und eine grandiose Konstruktion des Plots besinnt und er auch porträtiert, wie sich der Quartalssäufer Harry von einer falschen Gasse in die nächste falsche Spur verrennt, dennoch aber immer unverbissen weiterkämpft.

Der Norweger schafft, den Leser genau wie seinen Kommissar immer zu falschen Schlüssen zu verleiten und falsche Verdächtige zu präsentieren, ohne dabei die Glaubwürdigkeit der Geschichte aus den Augen zu verlieren. Man hat das Gefühl, dass sich eine so realistische Geschichte auch jederzeit im echten Leben so ereignen könnte, da [Nesbø](http://www.krimi-couch.de/krimis/jo-nesboe.html "zum Autorenportät von Jo Nesbø auf der Krimi-Couch") bei der Schilderung seiner Geschichte nicht nach dem aus unzähligen Serienkiller-Thrillern aus dem vorwiegend amerikanischen Raum stammenden hinlänglich bekannten Schema der Leichenaneinanderreihung verfährt sondern viel glaubhafter einen Serienmörder der anderen Art zeigt.

Man leidet mit den Protagonisten mit, fragt sich beständig, wer er denn nun ist, der Schneemann und verfolgt das Duell Harry Holes mit seinem Widersacher gespannt – für mich ganz klar das Thrillerhighlight des Jahres 2009: Ein Krimi – der weit über eine simple Mördersuche hinausweist!