Ein Serienkiller in Norwegen

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mammutkeks Avatar

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Endlich hat auch Norwegen einen Serienkiller – und endlich kann sich Harry Hole bei der Suche nach dem Täter auszeichnen. Doch bevor er ihn endlich findet, gibt es der falschen Spuren und möglichen Täter viele. Auf die richtige Spur kommen Hole und seine neue Kollegin Katrine Bratt, von der er nur wenig privates erfährt und die für den Kommissar die ganze Zeit ein Rätsel ist, eigentlich nur, weil der Täter nicht mehr ab und zu, sondern plötzlich in kurzen Abständen mordet. Nun wird auch die Visitenkarte, die der Täter hinterlässt, der Schneemann, für die Polizei deutlich. Und der Schneemann soll auch im filmreifen Ende des Romans eine gewichtige Rolle spielen.

Es ist Nesbo wieder einmal gelungen, einen spannenden Thriller vorzulegen, in dem Sex und Crime ausgewogen repräsentiert sind. Und das auch mit einem eigentlich unsympathischen Hauptkommissar, dessen Sozialkompetenzen kaum ausgeprägt sind. Aber im Laufe der Nesboschen Romane hat man Harry Hole lieb gewonnen – und kann nun auch damit umgehen, dass er wieder alleine ist, weil Rakel ihn für einen anderen verlassen hat. Immerhin kümmert sich Harry weiter um Oleg – und auch Rakel ist ihm nicht gleichgültig.

Der "Schneemann" sticht auch durch seinen Stil aus der Menge der (skandinavischen) Krimis heraus. Nesbo schreibt spannend, mitreißend, anspruchsvoll und schnell. Er lotet dabei die Untiefen der menschlichen Beziehungen aus – ohne dabei allgemeingültige Regeln zu formulieren.

Gelungen ist auch die Covergestaltung – denn der Rest eines Stiefelabdrucks ist schließlich zunächst eine der wenigen vorhandenen Spuren.