Eiskalt

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nina2401 Avatar

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Im Mittelpunkt von diesem atmosphärischen Thriller stehen Inishmore, eine raue Insel an der irischem Westküste mit gerade mal 900 Einwohnern und sechs Freunde, die sich nach zehn Jahren dort wieder sehen, um an den Todestag von Cillian zu erinnern. Cillian war Ehemann, Bruder und Freund und ist unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen.

Von Anfang an steht das Treffen unter keinem guten Stern, denn es tobt ein Schneesturm, der die ohnehin schon einsame Insel komplett von der Außenwelt abschneidet. Zudem ist es bitterkalt. Diese Atmosphäre hat Tríona Walsh gekonnt eingefangen. Ich habe mich beim Lesen in eine Decke eingemummelt, weil ich immer wieder leichte Schauer auf meiner Haut gespürt habe.

Ich mag Irland und fand es faszinierend, zunächst einiges über die Traditionen und auch den Aberglauben auf der Insel zu erfahren. Die Sprache ist poetisch und das gefällt mir richtig gut. Ich mag es, wenn Thriller nicht nur spannend sind, sondern mich auch sprachlich erfreuen.

Cara ist Polizistin, Cillians Witwe und immer noch die Außenseiterin auf der Insel. Sie freut sich so sehr auf das Treffen mit den Freunden, die es nach der Tragödie teilweise in alle Himmelrichtungen verschlagen hat. Aber schon bald bekommt die Freude Risse und Cara muss sich um einen Mordfall kümmern ohne die Hilfe ihrer Kollegen vom Festland.

Die Spannungen zwischen den Freunden steigen und auch der Spannungsbogen bleibt stramm gespannt. Viele Wendungen und Überraschungen machen „Schneesturm“ unglaublich dramatisch. Ich schaue in menschliche Abgründe und manchmal gruselt es mich regelrecht. Aber die Sprache bleibt schön und das ist ein passender Ausgleich.

Bei dem Showdown am Ende konnte ich kaum Luft holen. Die Ereignisse überschlugen sich und am Ende war ich tatsächlich fassungslos, denn damit hatte ich nicht gerechnet.

„Schneesturm“ hat mich hervorragend unterhalten und an vielen Stellen frösteln lassen. Ich bin begeistert!