Gefangen

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Gefangen auf der irischen Insel Inishmore sind Cara und ihre früheren Freunde, da sie ein Schneesturm vom Festland abschneidet. Dabei wollten sie am zehnten Todestag von Cillian, Caras Ehemann, nach Jahren getrennter Wege wieder einmal gemeinsame Tage verbringen und der Tragödie rund um das Schiffsunglück gedenken. Zusätzlich zum Unbehagen, auf der kleinen Insel gefangen zu sein, kommt dann noch eine Leiche an den Steilklippen, um die sich Cara als ortsansässige Polizistin kümmern muss.

Ein fesselnder Prolog eröffnet diesen Thriller mit einer Leiche an den Klippen, lediglich durchgefrorene Möwen sind Zeugen der Tat. Dann treffen die Freunde, welche sich zum Teil in die Welt verstreut haben, nach der Reihe auf der Insel ein, zuletzt Cara, welche den ersten gemeinsamen Abend verpasst. Die Spannung beginnt zaghaft, die dramatische Atmosphäre durch den Schneesturm will sich nicht recht durchsetzen und für die erwartete Gänsehaut sorgen. Jedoch fügt sich das irische Flair mit gälischen Ausdrücken, Fiddel und dem Aberglauben vom Unheil, das Rothaarige zu Silvester anziehen, gut ins Geschehen. Und auch die Auflösung des Mordes und alle Informationen drum herum sind logisch und nachvollziehbar. Das kann allerdings nicht ganz darüber hinwegtäuschen, dass die Sache sich immer wieder langatmig anfühlt und die Stimmung eines Thrillers kaum widerspiegelt.

Eine interessante Konstellation bezüglich der Handlung, Freunde, die sich im Laufe der Jahre entfremdet haben und ein Hauch Irland locken den Leser auf die Insel. Wer nicht unbedingt atemberaubende Spannung sucht beim Lesen, sondern eher mit feinen Antennen zwischenmenschliche Konflikte aufspüren möchte, um ans Ziel zu kommen, der wird hier fündig.