Irlands kalte Seite

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c-bird Avatar

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Inishmore, eine Insel vor der Westküste Irlands. Hier trifft sich Cara mit ihren fünf Freunden anlässlich des 10. Todestages ihres Manns Cillian. Doch kaum haben sich die sechs Freunde versammelt zieht ein Schneesturm auf und die Insel ist von der Außenwelt abgeschnitten. Als kurz darauf eine Tote in dem berühmten Klippenbecken Serpent´s Lair gefunden wird ist schnell klar, dass der Mörder noch auf der Insel sein muss. Cara ist gleichzeitig auch die Inselpolizistin von Inishmore und nun mit den Ermittlungen auf sich allein gestellt.
Der Thriller „Schneesturm“ beginnt erst einmal recht gemächlich. Man wird mit den sechs Freunden vertraut gemacht und lernt die Insel und ihre Bewohner kennen. Mit dem grünen Irland, das ich kenne und liebe hat es allerdings nicht viel zu tun. Denn es ist Winterzeit, die Insel ist karg und durch den vielen Schnee ist zudem der Strom ausgefallen. Auf Inishmore leben ca. 900 Menschen, von denen aber nur eine Handvoll in die Handlung miteinbezogen werden. Dementsprechend klein ist der Kreis der Verdächtigen. Cara gibt ihr Bestes um den Mörder zu finden. Doch sie ist ziemlich unerfahren, da sie es sonst nur mit Diebstählen oder ähnlichem zu tun bekommt. Umso schlimmer, dass nun ausgerechnet ihre Freunde in Verdacht geraten, denn im Verlauf der Handlung stellt sich heraus, dass nicht jeder das ist, was er vorgibt zu sein und immer mehr Lügen werden aufgedeckt. Erst als Cara endlich einen Hinweis richtig interpretiert, entwickelt sich daraus eine Art Schnitzeljagd und ein Hinweis führt zum nächsten bis alle Puzzlestücke nach und nach an ihren Platz fallen.
Die Spannung in dem Buch hält sich anfangs in Grenzen, steigt aber spätestens mit dem Auffinden der Toten an. Es gibt mehrere Wendungen und all meine Versuche den Täter zu entlarven schlugen fehl. Umso überraschender war dann die Auflösung. Cara war für mich eine sehr sympathische Figur. Lediglich die Tatsache, dass sie auf dieser Insel lebt und dennoch nicht die irische Sprache beherrscht, fand ich etwas unglaubhaft.
Insgesamt ein solider Thriller mit ein paar Längen. Diese beziehen sich aber eher auf die wiederholten Beschreibungen der Kälte und des Schneesturms. Doch die vielen Wendungen ab der Mitte konnten mich dann doch an das Buch fesseln.