Ein Fall für Stina Forss und Ingrid Hedström – oder der geschmacklose Scherz eines Künstlers?

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Als großer Fan skandinavischer Krimis zählt das Autorenduo Roman Voosen und Kerstin Danielsson seit langem zu meinen Favoriten dieses Genres und ich warte stets sehnsüchtig auf jede ihrer Neuerscheinungen.

In der Leseprobe erfährt man durch den im Sommer 1971 angesiedelten Prolog, in der ein betrunkener Mann sich von einer Festgemeinschaft entfernt und dabei etwas beobachtet, das angesichts des Klappentextes wohl der dem Buch zugrunde liegende Mord ist.

Die Handlung wird anschließend in der Gegenwart angesiedelt, wo man Kommissarin Stina Forss und Hauptkommissarin Ingrid Nyström begegnet. Das vorliegende Buch schließt an den Vorgängerband an und es werden in Form von kleinen Hinweisen Rückblenden in die damaligen Ereignisse vermittelt. Ich fand es schön, dass die Autoren an dieser Stelle weit ausholen und auf diese Ereignisse und die Person der Stina Forss sehr detailliert eingehen – auch Leser ohne Kenntnis der Vorgängerbände können sich dadurch ein gutes Bild dieser Protagonistin machen.

Ingrid Hedström als ranghöchste Ermittlerin für Gewaltverbrechen und Stina Forss als ihre fähigste Mitarbeiterin werden in diesem Buch an den Ort des Geschehens gerufen, als es im Zuge einer Vernissage zu einem erschreckenden Vorfall kommt.

Gunnar Gustavsson, einflussreicher Firmenpatriarch und Vorstandsvorsitzender der Gustavssons Glas AB ist ebenfalls am Tatort – er erkannte anhand des Kleides, dass die Knochen im so genannten „Schneewittchen-Sarg“ nicht die Originale aus Glas, sondern vielmehr die sterblichen Überreste seiner Frau Berit sein müssen. Berit verschwand 1971 auf ihrem Hochzeitsfest und wurde nie wiedergesehen. Nyströms gleichaltrige Freundin und Pathologin Ann-Vivika Kimsel erste Ergebnisse scheinen Gunnar Gustavsson Verdacht zu bestätigen. Auch Hugo Delgado nimmt in dieser Geschichte wieder eine Nebenrolle in Anspruch – ein unverhältnismäßig langer Zwischenstopp bei der Beförderung des Kunstwerks auf der Strecke Malmö­Växjö weckt sein Misstrauen.

Diese Leseprobe verspricht Hochspannung und aufregende Ermittlungsarbeiten – das Autorenduo hat bereits nach diesem kurzen Blick ins Buch drei Verdächtige präsentiert: ich misstraue Berits Adoptivbruder Herbert Moosbrugger, denn auch er ist seit jener Nacht verschwunden. Die damaligen Zeugenaussagen zeichnen zudem ein etwas anderes Bild von Berit und Herbert als Gunnar Gustavsson es gegenüber der Polizei tat. Darüber hinaus frage ich mich, welche Rolle der Künstler Jan Hesenius und Joseph Edmund, der amerikanische Sammler, in diesem Szenario spielen?

Fragen über Fragen… und ich würde zu gerne die Antworten darauf in Erfahrung bringen!