Nicht überzeugender Mafia-Arzt

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lora Avatar

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Die Story war für mich auf den ersten Blick skurril und originell daher und erinnerte mich an "Zehn Tipps, das Morden zu beenden", das ich durch Vorablesen erfreulicherweise kennen lernen durfte. Wieder ging es um einen Profikiller in ungewöhnlicher Umgebung:

Pietro arbeitet als Arzt in einer Klinik, wo er wohl noch nicht aufgeflogen ist, seine Mafiavergangenheit scheint fern zu sein. Nur an seiner Reaktion auf der Überfall eines Straßenräubers (er schlägt ihn gekonnt nieder, nutzt dabei sein medizinisches Wissen, nimmt ihm die waffe ab und lässt ihn hilflos zurück) merkt man, dass er kein "normaler" Arzt ist. Humorvoll bis sarkastisch beschreibt Bazell den Krankenhausalltag. Nun erfährt man, dass Pietro selbst schwer krank ist und nur mit starken Schmerzmitteln seinan Alltag bewältigen kann. Da findet er bei einer Visite einen Patienten, der ihn aus seiner Mafiazeit kennt und Angst hat, von ihm umgebracht zu werden. Was tut Pietro? (wird durch das Ende des Kapitels nicht verraten) In Kapitel 2 schaut Pietro auf seinen Leben zurück, von der Geburt in einem Ashram, der Ermordung der geliebten Großeltern, dem Wunsch, Arzt zu werden, seinen Liebschaften und Morderfahrungen - locker und doch mit einem überraschend tiefen Blick auf die Zeitgeschichte damals erzählt er seine haarsträubende Geschichte. Im weiteren Verlauf wechseln sich aktuelle und Rückschau-Kapitel ab. Die aktuelle Handlung gipfelt darin, dass Pietro sich der Mafia stellen muss und mit einem Messer, das er aus einem eigenen Knochen geschnitzt hat, alle umbringt.

Für mich hat das Buch nicht gehalten, was die Leseprobe verspochen hat: Unnötige Brutalitäten und merkwürdige medizinische Details, jede Menge Schimpfwörter, dafür wenig Handlung.