Marc Raabe, Schnitt

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straßenprinzessin Avatar

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Das Video sowie die LP waren von Anfang an furchterregend und spannend.

 

Die LP fängt mit einem Zitat von Oscar Wilde an und hat mich sofort an das Video denken lassen.

 

 Der Prolog spielt sich 1979 ab, als Gabriel noch ein kleiner Junge war und im Keller, genauer gesagt in einem geheimen Kellerraum seines Vaters, eine unglaubliche und furchteinflößende Entdeckung machte. Die Spannung wird nach und nach aufgebaut und hält sich nicht zuletzt weil die Frage offen bleibt was genau da unten zu sehen war … ?!

 

 Dann geht es auch schon mit dem 1. Kapitel los, was sich 29 Jahre später abspielt.

Gabriel ist nun ein erwachsener Mann, arbeitet in einer Sicherheitsfirma, die große, wertvolle Grundstücke bewacht und hat seit kurzen eine Freundin, Liz, die von ihm Schwanger ist.

 

 Seit er Liz hat leidet er weniger unter seinen Albträumen, die für ihn sehr schaurig sind, er sie aber dennoch nicht Einordnen kann. Sind es Bilder aus seiner Vergangenheit .. ? Erinnert er sich langsam wieder an die Sache im Keller ?

 

Des weiteren bekommt man oft mit wie Gabriel mit sich selbst spricht, dabei fällt auf das seine innere Stimme sehr kühl wirkt, evtl. aus Selbstschutz ?

 

 Im folgenden Verlauf erfährt man auch mehr von seiner Freundin Liz. Sie ist Journalistin und ein wahrer Sturkopf. Schon zu Schulzeiten musste sie sich bei ihrer Familie behaupten und zeigen das sie als Frau genauso gut ist wie ihr älterer Bruder.

Sie wirkt wie eine starke Frau die weiß was sie will, auch wenn durch die Schwangerschaft evtl. ein bisschen ihr Leben durcheinander gebracht wurde. Vor allem durch ihren Einsatz im Zug für das Mädchen mit dem Kind wurde sie mir sehr Sympathisch.

 

 Danach geht der „Grussel“ Faktor wieder los, Liz wird beobachtet und dahinter steckt keine gute Absicht, den sie soll das nächste Opfer sein und sogleich auch Gabriel an die Geschehnisse vor 29 Jahren erinnern. Gabriel ist im selben Augenblick zu einem alten unbenutzten Grundstück unterwegs, was Alarm geschlagen hat und eig. nur zur Ablenkung dient.

 

 Dann  endet leider die LP auch schon und lässt einen mit vielen Fragen und einer angespannten Stimmung zurück.

 

 Trotz der Spannung und dem Grussel Feeling ist die LP recht leicht geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Die Personen und die Situationen sind gut und Detailreich beschrieben. Alles wirkt sehr authentisch und ist keineswegs in die Länge gezogen.

 

 Das Cover finde ich sehr gelungen. Vor allem das kurz herausragende Messer, was nach unten schneidet, passt gut zum Titel „Schnitt“.