der erste Schritt ist gemacht ...

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thrillersuechtig Avatar

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... und wieder griff ich zu einem Debüt und wurde nicht enttäuscht. Marc Raabe hat mit "Schnitt" einen fesselnden Psychothriller geschrieben, sodass ich auch auf sein zweites Buch "Schock" sehr gespannt bin ...

Alles begann 1979, als Gabriel, der Hauptprotagonist des Buches im Keller seiner Eltern etwas Grausames entdeckt, was in stark traumatisiert. Seine Eltern wurden ermordet, das Haus brennt restlos ab und er und sein Bruder David überleben die Tragödie.

Gabriel landet in der Psychiatrie um das Erlebte zu verarbeiten, doch er kann sich auch heute, fast 30 Jahre später an nichts erinnern. Dass er heute nicht mehr in der Psychiatrie leben muss, hat er seinem Arbeitgeber Yuri Sarkov zu verdanken. Yuri, der Chef eines Sicherheitsdienstes übernimmt sogar die Vormundschaft und Gabriel arbeitet fast 20 Jahre für ihn. Doch an Liz' Geburtstag, Gabriel's Freundin, soll sich das Leben von ihm schlagartig ändern. Durch einen ausgelösten Alarm in einer verlassenen Villa kann er nicht rechtzeitig zu Liz' Geburtstag da sein. Enttäuscht entscheidet sich Liz nachts für einen Spaziergang und wird 1. von zwei Jugendlichen dumm angemacht und 2. von einem Mann entführt. Liz schwebt in höchster Gefahr, denn sie erwartet ein Kind ...
Gabriel erhält einen letzten Hilferuf von Liz und als Gabriel sich an die Polizei wendet, zählt er sogar als verdächtig. Gabriel ist sehr aufbrausend, aggressiv und lässt sich von nichts und niemandem etwas sagen.. Als ihm nicht geglaubt wird, flieht er vor der Polizei und macht sich allein auf die Suche nach seiner Freundin und schon bald gerät er in die Finger eines Psychopathen und alles erinnert ihn an die Tat vor 30 Jahren ... die Suche nach Liz beginnt...

Marc Raabe hat einen mitreißenden Psychothriller geschrieben, der an die Nieren geht und auch von der Brutalität einiger Handlungen bleibt der Leser nicht verschont. Durch den sehr speziellen Charakter von Gabriel wird man in einen Bann gezogen und es fällt einem schwer, dass Buch aus den Händen zu legen. Gabriel will mit allen Mitteln seine Freundin Liz finden und dabei begeht er selbst die ein oder andere Straftat und begibt sich auf sehr dünnes Eis. Der Psychopath hat irgendetwas mit dem Ereignis von vor 30 Jahren zu tun und nach und nach erfährt man mehr zu den Hintergründen und auch Gabriel versucht verzweifelt, sich an damals zu erinnern. Gefallen haben mir sehr gut die Perspektivenwechsel. So erfahren wir nicht nur mehr über die krankhaften Spielchen des Psychopathen, auch stellt Gabriel wieder einen Kontakt zu seinem Bruder David er. David ist sehr misstraurisch, dennoch versucht er seinem Bruder zu helfen. Die einzelnen Handlungsstränge fließen gut ineinander und bis zum Schluss ahnt man nicht, wer der Psychopath ist und was er mit Gabriel zu tun hat... Etwas verwirrt hat mich der Alleingang von Gabriel.. ohne Einbindung von der Polizei will er diesen Fall alleine lösen und ist dabei immer auf der Flucht? Wie skrupellos kann man in diesem Fall sein, wenn es um die eigene Freundin hat? Hat man nicht ständig die Angst im Nacken, erwischt zu werden? Diese Verwirrung ergibt einen kleinen Abzug, schadet der Geschichte aber keineswegs.

Fazit.
Marc Raabe hat auf jeden Fall Potenzial, sich weiterhin im Genre Psychothriller zu etablieren! Dieses Buch hat mich überzeugt ihm auch weiterhin zu folgen ...