Keller des Grauens

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mammutkeks Avatar

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Als Kind musste Gabriel Naumann Grausames mit ansehen. Doch was genau, weiß er nicht mehr - er hat es verdrängt oder gar vergessen. Dass es etwas mit dem Tod der Eltern zu tun hat, ist ihm jedoch klar - auch als 40jährigem, den der Leser in "Schnitt" von Marc Raabe antrifft. Nach und nach ist es ihm gelungen, sein Leben in den Griff zu bekommen, mit großer Unterstützung des geheimnisvollen Russen Yuri Sarkow. Gabriel fühlt sich dem Besitzer des Security-Unternehmens verbunden, seit dieser ihn etwa 20 Jahre zuvor aus der Psychiatrie befreit und angestellt hatte.
Ebenso verbunden fühlt er sich seiner Freundin Liz, der investigativen Journalistin und baldigen Mutter des gemeinsamen Kindes. Abgebrochen - und das seit langem - ist der Kontakt zu seinem Bruder David, auch wenn dieser damals von seinem großen Bruder Gabriel beschützt werden musste.
Daneben hat Gabriel eine Art Alter Ego, mit dem er sich nahezu permanent unterhält - Luke Skywalker, der Held aus Star Wars, der ihm Tipps auch für die Bewältigung der alltäglichen Probleme gibt.
So weit ein Teil des Personals in "Schnitt", das sympathisch und ausführlich vorgestellt wird. Die Handlung des Debütthrillers entwickelt sich langsam und stetig von der ersten Seite an mit ausreichend Spannung. Gut und interessant geschrieben berichtet Raabe aus unterschiedlichen Perspektiven von der Entführung Liz', der Suche Gabriels und den Verflechtungen, die sich nach und nach ergeben. Dabei wird der Spannungsbogen zwar langsam aufgebaut, ist aber stetig vorhanden und ergibt einen Schluss, der sich logisch entwickelt hat. Ein echter Pageturner. Auch, weil die Beschreibungen aus dem Keller des Grauens, in dem Liz festgehalten wird, nicht zu brutal und zu detailversessen sind.