Marc Raabe, Schnitt

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Ich bin begeistert !

Schnitt, von Marc Raabe, ist ein sehr gelungenes Buch und gehört zurecht in die Kategorie Psychothriller.

 

Schon das Cover hat mich, trotz seiner Schlichtheit, sofort angesprochen. Ganz groß und etwas erhöht ist der Titel „Schnitt“ in schwarz zu lesen. Darüber steht der Name des Autors „Marc Raabe“ in rot und kleineren aber nicht unauffälligeren Buchstaben. Zwischen dem n und dem i von Schnitt ist ein Riss der noch weiter nach unten führt. Am Ende von dem Riss ragt eine Messerspitze hervor die auch leicht erhöht ist. Nach der Messerspitze folgt eine kleine Blutlinie die nach unten läuft und ebenfalls erhöht ist. Ganz unten, im mittleren Teil des Covers, sitzt eine Biene. Den Sinn der Biene ergibt sich mir zwar nicht, aber es muss ja auch nicht alles eine tiefere Bedeutung haben.

Auf der Rückseite ist alles genauso Schlicht. Die schwarzen Wörter sind wieder leicht erhöht und in einer größeren Schrift. Die roten Wörter sind wieder kleiner und ganz flach.

Die Inhaltsangabe finde ich sehr gelungen, sie trifft die Story genau auf den Punkt und macht den Leser neugierig.

Ganz toll fand ich auch den Buchrücken. Oft hab ich viele und starke Leserillen, was mir hier, durch seine Flexibilität, nicht passiert ist. Des weiteren hält er den Stil vom Cover und der Rückseite. Die schwarze Schrift ist wieder leicht erhöht und größer im Gegensatz zur roten Schrift.

Zusammengefasst ergibt es ein schönes Gesamtbild und ist sehr passend zum Titel „Schnitt“.

 

Die Geschichte beginnt mit einem Zitat von Oscar Wilde. Gleich darauf folgt der Prolog der in der Vergangenheit (1979) spielt. Gabriel ist 11 Jahre alt und ein großer Fan von Luke Skywalker aus Star Wars. Eines Nachts schleicht er sich in den verbotenen Keller, voran getrieben durch die Neugierde was sich wohl in dem geheimen Raum seines Vaters verbirgt. Doch was der kleine Gabriel da unten entdeckt ist so grauenhaft das er es fast 30 Jahre lang vergisst.

Danach geht es auch schon mit dem ersten Kapitel los, was sich, wie die meisten anderen auch in der Gegenwart 29 Jahre später abspielt. Man taucht sofort, dennoch nur kurz, in die kranke Welt des Psychopathen ein. Im weiteren Verlauf erfährt man auch mehr von Gabriel und seiner Freundin Liz und vor allem warum es so wichtig ist das Gabriel sich an seine Vergangenheit erinnert.

 

Gabriel ist nun ein erwachsener Mann, arbeitet in einer Sicherheitsfirma, die große, wertvolle Grundstücke bewacht und hat seit kurzen eine Freundin die von ihm Schwanger ist.

Seit er Liz hat leidet er weniger unter seinen Albträumen, die für ihn sehr schaurig sind, er sie aber dennoch nicht Einordnen kann. Des weiteren bekommt man oft mit wie Gabriel mit sich selbst spricht, dabei fällt auf das seine innere Stimme sehr kühl wirkt. Vor allem als Liz entführt wurde und die Hilfe von Gabriel brauchte kam mir seine innere Stimme sehr mies vor. Oft war ich einfach nur genervt und dachte mir, wie Gabriel auch, halt die Klappe. Trotz alle dem hat sie auch irgendwie gepasst und die Situation noch besser dargestellt.

 

Liz ist Journalistin und ein wahrer Sturkopf schon zu Schulzeiten musste sie sich bei ihrer Familie behaupten und zeigen das sie als Frau genauso gut ist wie ihr älterer Bruder.

Sie ist eine starke Frau die weiß was sie will, auch wenn durch die ungeplante Schwangerschaft ihr Leben ein wenig durcheinander gebracht wurde. Vor allem durch ihren Einsatz im Zug für das Mädchen mit dem Kind wurde sie mir sehr Sympathisch. Auch im weiteren Verlauf beweist sie großen Mut und wirkte zu keiner Zeit Hoffnungslos oder Lebensverneinend.

 

Auch über weitere Personen wie zum Beispiel Yuri, seinen Bruder oder dem Psychopathen ect. erfährt man einiges, was die Geschichte aber keinesfalls unnötig in die Länge gezogen hat.

Klasse fand ich auch wie die Augen und ihre Reaktionen in den jeweiligen Situationen beschrieben wurden, als könnte man sie selbst sehen.

Die ganze Geschichte ist sehr flüssig und leicht geschrieben, verlor dadurch aber nie seine Action und Spannungsgeladene Stimmung sowie das ungewisse bedrückende Gefühl. Die Kapitel haben immer stimmig geendet. Es blieb stets eine Frage offen oder endete gerade an einer wichtigen und entscheidenden Stelle, so das man immer weiter und weiter las und nicht mal daran zu denken war das Buch aus den Händen zu legen.

Passend fand ich auch die Orts- und Zeitangaben über den einzelnen Kapiteln, an denen man sich immer Orientieren konnte und so nie den Überblick verlor. Auch der fast rhythmische Wechsel der Personen um die sich das jeweilige Kapitel drehte fand ich gut.

 

Alles in allem sind es 446 Seiten voller Spannung, Action und grässlichen sowie unfassbaren Taten.

Für Thriller Fans mit Sicherheit ein Lesevergnügen.