Schnitt

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killerprincess Avatar

Von

**"Schnitt" von Marc Raabe**
**Inhalt**
Gabriel ist elf, als er verbotenerweise in den Keller seins Vaters geht. Dort sieht er erschreckendes und stürmt dann wieder nach oben zur Küche, wo sich seine Eltern streiten. Danach geschieht schreckliches, aber Gabriel kann sich nicht erinnern. Dreißig Jahre lang. Doch dann wird seine Freundin Liz entführt und der Psychopath verlangt von Gabriel, sich zu erinnern, denn nur dann hat er eine Chance, Liz zu finden.
**Meinung**
Dieses Thriller-Debüt ist pure Spannung!
Spätestens ab der Hälfte konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen.
Die Protagonisten sind schön gestaltet und ich habe sie sehr lieb gewonnen.
Man liest abwechselnd aus der Sicht von Gabriel, Liz und Gabriels Bruder David. Ich mag diese Szenenwechsel und verschiedenen Perspektiven total gerne, besonders wenn sie so gut umgesetzt sind, wie in diesem Buch.
Die Charaktere haben alle kleine Schwächen, die sie in diesem Fall aber umso sympathischer machen.
In manchen Situationen handeln die Charaktere nicht unbedingt so, wie ich es für wahrscheinlich halte, aber logischerweise wäre sonst nicht zu dieser Dramatik und Spannung gekommen.
Die Handlung finde ich toll überlegt und noch besser umgesetzt. Es sind insgesamt nur sehr wenige Stellen, die ich vorhersehbar fand. Das Ende ist ebenfalls super gelungen und sehr zufriedenstellend.
Eine kleine Schwäche hat das Buch aber doch für mich: Gabriel spricht mit einer Stimme in seinem Kopf. Man kann die beiden zwar sehr gut unterscheiden, aber auf Dauer haben mich diese Dialoge ein wenig genervt. Zum Ende hin war es dann auch etwas undeutlich, weshalb die Stimme immer weniger werden konnte, aber das vergebe ich, denn dort waren echt spannendere Sachen zu klären.
Erwähnenswert sind auch so manche witzige Situation, die ich aber natürlich nicht vorwegnehmen mag.
Manche Szenen sind übrigens doch recht blutig, aber mich stört das nicht.
**Fazit**
Mich hat das Buch oft an Sebastian Fitzek erinnern, besonders an "Seelenbrecher", denn auch dieser Protagonist hatte keine Erinnerung an eine bestimmte Nacht. Ich meine diesen Vergleich absolut positiv, denn ich denke, es ist eine Ehre, mit einem so großen Namen im Psychothrillergenre verglichen zu werden -und dabei noch sehr gut abzuschneiden. Stilistisch mindestens genauso gut und spannend. Von der Handlung würde ich sogar sagen, dass es mir noch besser gefällt, als "Splitter", denn dort war das Ende einfach absurd, während dem Leser hier ein wirklich gutes Ende vorgesetzt wird.
Ich habe am Buch nichts großartig zu mäkeln und es ist mein bisheriges Thrillerhighlight dieses Jahres und ich bin mir nicht sicher, ob das überhaupt noch getoppt werden kann. Auf alle Fälle ein geniales Debüt und ich freue mich schon jetzt wahnsinnig auf ein nächstes Buch von Marc Raabe.