Schnitt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
raschke64 Avatar

Von

Gabriel arbeitet in einem Sicherheitsunternehmen. Als er einen Alarm in einem verlassenen Haus überprüft, hat er ein ungutes Gefühl. Er erinnert sich an Ereignisse, die 30 Jahre zurückliegen. Seine Eltern wurden ermordet und er war dabei. Überlebt hat nur er und sein jüngerer Bruder David. Doch dann war er lange in der Psychiatrie und hat keinen Kontakt mehr zu seinem Bruder. Er wohnt in der Firma und zu seinem Chef hat er ein besonderes Verhältnis. Dieser hat ihn aus der Psychiatrie geholt und ist eine Art Vaterfigur für ihn. Während er noch in dem verlassenen Haus ist, bekommt er einen Anruf von seiner schwangeren Freundin. Sie wurde überfallen und braucht seine Hilfe. Als er am Ort des Überfalls ankommt, findet er dort Polizei vor und einen Toten – nicht seine Freundin, sondern einen jungen Mann. Auf seine Erklärungen reagiert die Polizei sehr ungläubig, statt dessen wird er verdächtigt, den Mann ermordet zu haben, und in Untersuchungshaft genommen. Er bittet seinen Bruder David um Hilfe. Doch es kommt noch schlimmer – seine Freundin ist verschwunden und taucht in keinem Krankenhaus mehr auf. Statt dessen flieht Gabriel und erhält nach und nach immer mysteriösere Anrufe eines Mannes, der Liz entführt hat …
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Beschreibungen der Verbrechen halten sich in Grenzen und gehen nicht ins Detail. Statt dessen bezieht der Thriller seine unheimliche und immer stärker werdende Spannung allein durch die Einbeziehung der einzelnen Figuren. Der Bruder zweifelt an Gabriel, der Chef wechselt anscheinend die Seiten und verrät Gabriel. Liz bleibt unauffindbar. Jedes Ding scheint nicht so zu sein wie es bisher war. Gabriel hat fast keine Erinnerungen an den Vorfall mit seinen Eltern und je mehr er versucht, sich zu erinnern, desto größere Zweifel hat er, ob er nicht doch der Mörder der Eltern ist. Mit dem stückweisen Aufdecken der Vergangenheit scheint sich das Rätsel eher zu verstärken als zu lösen. Selbst als der Täter einen Namen und eine Identität bekommt, kann Gabriel ihn noch immer nicht zuordnen. Und am Ende gibt es noch eine große Überraschung, was die Gründe der ganzen Vorfälle angeht.
Für mich ist der Thriller sehr gut gelungen, den einzigen Abzug gibt es für mich für einige Geschehnisse, bei denen Liz, Gabriel oder David ein wenig zu heldenhafte Dinge tun. Mit ihren Verletzungen erschien es mir manchmal nicht möglich, das zu tun, was sie angeblich taten. Doch das sind nur geringe Abstriche – ich würde das Buch vorbehaltlos weiterempfehlen.