Schnitt

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Mit dem Buch “Schnitt“ ist dem Autor Marc Raabe ein spannender und rasant geschriebener Debütthriller gelungen.
 

Das Buch beginnt mit einem Prolog der im Jahr 1979 spielt. Obwohl die Angst vor dem Keller groß war, konnte der 11jährige Gabriel seine Neugier nicht bremsen, um sich in das dort liegende Fotolabor hinein zu schleichen. Er sah verstörende Bilder und auf dem Monitor beobachtet er einen Streit seiner Eltern. Noch ehe die Nacht zu Ende ist, brennt sein Elternhaus nieder und die Eltern kommen auf grausame Weise ums Leben. Nur Gabriel und sein kleiner Bruder David können sich retten.
 

Dann erfolgt ein Schnitt und die Geschichte beginnt 29 Jahre später. Gabriel hat keine Erinnerung mehr an seine Erlebnisse vor 29 Jahren. Nach Aufenthalten in Kinderheimen und in der Psychiatrie arbeitet er nun schon lange bei der Sicherheitsfirma Python Security, deren Inhaber, Yuri Sarkov, die Vormundschaft für Gabriel übernommen hat, so dass er aus der Psychiatrie entlassen werden konnte.

Seit einiger Zeit ist er mit der Journalistin Liz befreundet, die schwanger ist. Doch dann geschehen seltsame Dinge. Eines Abends muss er seine Verabredung mit Liz verschieben, denn ein stiller Alarm hat die Sicherheitszentrale erreicht. Doch warum war die Alarmanlage seit über 30 Jahren tot und wird gerade heute scharf geschaltet? Während er versucht der Ursache auf den Grund zu gehen, erreicht ihn ein Anruf von Liz, die in einem Park überfallen wurde und schwer verletzt dort liegt. Gabriel informiert die Polizei und fährt in den Park. Dort ist von Liz keine Spur zu finden, aber die Leiche eines jungen Mannes. Gabriel wird als Tatverdächtiger festgenommen.

Die Geschichte hat mich von der ersten Zeile gefesselt. Sehr prägnant hat Marc Raabe die Situation des Jungen geschildert, als er in den Keller geht. Gefallen hat mir die Beschreibung der unterschiedlichen Entwicklungen der beiden Brüder und der flüssige Schreibstil. Durch kurze Kapitel, die meistens mit einem Cliffhanger enden und ständigen Perspektivwechseln wird die Spannung auf einem hohen Niveau gehalten, dass man das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Was mich störte war, dass die Gewaltdarstellungen teilweise zu detailliert beschrieben wurden und auch zu oft vorkamen. Ansonsten ein gelungenes Debüt von Marc Raabe.