Sensationelles Debüt

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c-bird Avatar

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Gabriel ist gerade mal 11 Jahre alt, als ein einschneidendes Erlebnis sein Leben verändert. Trotz Verbots betritt der den Keller seines Vaters und bekommt dort Dinge zu sehen, die ihm das Blut in den Adern gefrieren lassen. Noch in derselben Nacht sterben seine Eltern und das Haus brennt bis auf die Grundmauern ab. Lediglich Gabriel und sein jüngerer Bruder David können gerettet werden, beide Kinder kommen ins Heim. Gabriel ist so stark mit den Geschehnissen aus jener Nacht belastet, dass er sich an nichts mehr erinnern kann, er landet in der Psychiatrie.

Die Jahre vergehen, Gabriel ist mittlerweile 40 und hat sein Leben einigermaßen im Griff. Er arbeitet bei einer Sicherheitsfirma und hat sogar eine Freundin, Liz, die ein Kind von ihm erwartet. Der Kontakt zu seinem Bruder ist schon lange abgebrochen.

Ausgerechnet in der Nacht zu Liz` Geburtstag wird Gabriel nochmal zu einem sonderbaren Alarm gerufen. Das  Ganze entpuppt sich als Falle, denn gleichzeitig wird Liz entführt. Irgendjemand scheint Rache zu üben zu wollen für die Dinge, die vor 30 Jahren geschehen sind. Der Einzige, der Gabriel jetzt noch helfen kann ist sein Bruder David. Eine heiße Jagd zwischen Jägern und Gejagten beginnt.

 

Marc Raabe hat hier wirklich ein super Debütroman hingelegt. Ein sehr spannender Psychothriller, der gut durchdacht ist. Der Autor inszeniert eine temporeiche Jagd quer durch Berlin.  Wechselnde Erzählperspektiven zwischen Gabriel und Liz, sowie kurze Kapitel halten die Spannung hoch und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der flüssige und sehr angenehm zu lesende Schreibstil lassen das Ganze zu einem richtigen Pageturner werden.

Besonders gut gelingt es Raabe die Gefühlslage der einzelnen Figuren zu erfassen, hier kann sich der Leser fast perfekt in den Charakter hineinversetzen. Einziges Manko war für mich die Luke Skywalker-Sache. Als kleiner Junge mag das ja noch angehen, doch dass ein 40jähriger noch Selbstgespräche bzw. sein Gewissen mit dem ehemaligen Kindheitsidol spricht, das fand ich dann doch etwas unglaubwürdig. Dies war aber auch schon die einzige Schwachstelle, die es zu bemängeln gibt.

 

 Alles in allem ein sehr spannender und temporeicher Thriller, bei dem es auch mal blutig wird. Den Namen Marc Raabe sollte man sich auf alle Fälle merken.