Dem mir bisher unbekannten Schriftsteller ist mit "Schönwald" ein wesentlicher Gesellschaftsroman gelungen, der auf mehr als 500 Seiten viele relevante gesellschaftspolitische Themen in Deutschland und auch in USA anspricht. Durch das gelungene Setting der handelnden Personen kann der Roman einen wesentlichen Beitrag zu aktuellen Themen und deren Debattenkultur liefern, ohne zu langweilen, ohne zu belehren und bleibt dabei immer spannend. Dabei ist besonders auffällig wie stark die weiblichen Protagonistinnen agieren und die beteiligten Männer, obwohl sie scheinbar mehr Macht und mehr Geld haben, zu Randfiguren mutieren. Diese Darstellung gelingt dem Autor sehr glaubwürdig und gewisse Szenen bei Familientreffen werden sich wohl in ähnlicher Form bei vielen deutschsprachigen Mittelschichtfamilien in ähnlicher Form ereignen. Auch das Buchcover passt hier von der Stimmungslage und den abgebildeten Figuren zum äußerst positiven Gesamteindruck.