Eine deutsche Familie mit düsterer Vergangenheit?

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probelesen Avatar

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Eigentlich hätte der Plot für einen gesellschaftskritischen Roman gereicht: die Familie , ein Ehepaar und ihre drei Kinder treffen sich, um die Einweihung der queeren Buchhandlung der Tochter zu feiern und erleben eine Katastrophe, weil nichts so ist, wie es nach außen scheint. Betrug, Vertuschen, Verheimlichen: eigentlich lebt keiner, wie er möchte. Leider beschreibt der Spiegeljournalist diese Wirklichkeit in einem Ton, der mich ratlos macht. Er überspitzt die Situationen so, dass ich nicht erkennen kann, ob er es ernst oder satirisch meint. Die Entwicklung des Sohnes als Linguistikprofessor in New York von der Kündigung wegen Vertuschung des sexuellen Übergriffs eines Kollegen bis zum Sprecher der Republikaner Trumps scheint übertrieben und unglaubwürdig, aber in seiner Logik durchaus interessant. Alles ist aber eine Spur zuviel. Überall aktuelle Themen und Namen. Vieles könnte ja als Parodie durchgehen. Dafür ist mir der Schluss aber zu ernsthaft und zu konventionell.