Familie eben

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marie aus e Avatar

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Die Schönwalds: eine spezielle Familie, bei der mir alle Familienmitglieder unsympathisch waren - ausgenommen vielleicht der jüngste Spross, aber auch dieser hat sich im Verlauf des Buches dann doch noch meine Sympathie verspielt...

Es ist die Geschichte über das Leben der Schönwalds. Vom Kennenlernen als junge Menschen bis jetzt in die Gegenwart, als zwar betagte, aber noch sehr fitte Ruheständler.
Sie hätte Literaturprofessorin werden können, wenn die Familiengründung nicht gewesen wäre, er war Staatsanwalt. Die drei inzwischen erwachsenen Kinder allesamt mit Problemen beladen. Auch die jeweiligen (Ex-)Partner bekommen ihren Platz und damit wird es dann nochmal komplexer.

Es war interessant, der Familiengeschichte zu folgen, wenn auch zeitweise etwas zäh. Dann wiederum war es so kurzweilig und die Sätze so schön zu lesen, dass ich ganz begeistert war. Sätze wie beispielsweise "nicht an Lebensskorbut zu sterben".

Die Themenpalette war beeindrucken. Trump und "Make Amerika Great Again", Trolle im www, metoo und Schuld aus Nazi-Vergangenheit sind nur ein Ausschnitt.
Auch wie Karrierewege im universitären Bereich laufen, wird thematisiert.
Das alles auf sprachlich hohem Niveau, das Lesen hat schon allein deshalb Spaß gemacht, zumal es auch forderte.

Eine breite Palette an aktuellen Themen, die trotz der Fülle nicht überladen war.
Ich habe das Buch zwar nicht inhaliert, aber gerne gelesen, wenn auch nicht am Stück.