Familienaufstellung

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Dem Autor Philipp Oehmke ist mit diesem Roman wirklich ein Meisterstück gelungen. Selten wurde das Beziehungsgeflecht einer Familie so wunderbar schonungslos dargestellt.

Das Ehepaar Schönwald aus Köln trifft sich mit seinen drei erwachsenen Kindern in Berlin, wo die Tochter Karolin einen queeren Buchladen eröffnet. Diese Eröffnung wird von Aktivisten gestört, die meinen, dass "Nazigold" diesen Buchladen finanziert hat.

Das anschließende erzwungene Zusammensein aller Familienmitglieder wirft Fragen auf, welche schon lange verdrängt wurden und jetzt nach Jahrzehnten unaufhaltsam an die Oberfläche drängen.

Jeder versucht, den Schein zu wahren. Nicht alles zu sagen ist besser als Lügen. Und wie weit kann man sein eigenes Glück zurückstellen zu Gunsten von anderen? Wie oft die eigene Meinung nicht sagen, weil andere sie nicht hören wollen?

Die Charaktere sind ehrlich und in ihrer Offenheit verletzlich. Man empfindet als LeserIn Mitleid, Verständnis, Wut und Trauer mit allen Beteiligten.

Ein sehr empfehlenswertes Buch, was einem hilft, auch über die eigene Familie nachzudenken. Wirklich lesenswert!