Familienbande

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Schönwald ist ein sehr umfassendes Werk über eine gleichnamige fünfköpfige Familie. Und wie in den meisten Familien könnten die Charaktere der Fünf nicht unterschiedlicher sein.
Da ist Chris, der Älteste, das Wunderkind. Er ist bereits in jungen Jahren Professor für Literatur an der Uni in New York. Gestürzt über einen peinlichen Vorfall, bringt er es nicht fertig, seine Familie über das Ende seiner Karriere zu informieren.
Karolin, die Tochter, hat eine gescheiterte Ehe hinter sich und weiß wohl nicht so recht, ob sie lieber lesbisch ist. Bei der Eröffnung ihres queeren Buchladens kommt es zu einem Anschlag von Aktivisten, die behaupten, das Kapital für den Laden käme von Karolins Großvater, der angeblich eine Nazi-Vergangenheit hat.
Der Nachzügler Benni lebt zurückgezogen mit seiner Familie in der Uckermark in einem Fertighaus. Vorwiegend kümmert er sich wohl um die Familie, so daß das Geld eher knapp ist, trotz steinreicher Ehefrau. Warum diese dann seit vielen Jahren für die Miete von Karolin aufkommt, bleibt mir, wie so vieles, ein Rätsel.
Die Eltern Harry und Ruth. Harry, erfolgreicher Staatsanwalt in Pension, genießt seinen Ruhestand.
Ruth hat ihr ganzes Eheleben damit gehadert, daß sie im Beruf zurückstecken musste, weil das Familienleben mit drei Kindern ihren Einsatz erforderte Mit einer langjährigen Affäre verschafft sie sich Ausgleich.
In diesem Roman werden unendlich viele, wichtige Themen unserer Zeit angerissen, aber für meinen Geschmack zu wenig bearbeitet. Außerdem war das Buch aufgrund der vielen Sprünge für mich eher schwierig zu lesen. Daher nur drei Sterne.