Familiengeschichten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
asc259 Avatar

Von

Ein gutes Buch!
Eine Familiengeschichte, die mit der Eröffnung eines queeren Buchladens beginnt. Doch die Feier wird durchkreuzt von einer Schar junger Leute, die den Laden mit Farbbeuteln bewerfen und die Behauptung aufstellen, das Geld für den Laden stamme aus Nazivermögen.
Dieser Behauptung wird in diesem Roman aber nicht hintergründig nachgegangen, nur ab und zu angesprochen. Es geht um die Familie: Mutter Ruth, Vater Harry und ihre drei erwachsenen Kinder Christopher, Karolin (die Mitinhaberin dieses Buchladens ist) und Benny. In den einzelnen Kapiteln erzählt uns der Autor jeweils das Leben der einzelnen Familienmitglieder und ihre Sichtweise auf das Leben. Sie sind alle keine Helden, jeder hat eine andere Macke. Doch vordergründig geht es um Ruth und ihre Karriere, die sie für die Familie aufgegeben hat, ihrem misslungenen Versuch noch einmal durchzustarten, ihre Unzufriedenheit in all den Jahren und das Unvermögen irgendetwas ändern zu können. Jetzt ist sie über siebzig, sie und Harry haben ihr Leben eingerichtet und über die Vergangenheit, die am Ende doch noch thematisiert wird, zu reden, darin sieht sie keinen Sinn im Gegensatz zu ihrem Mann.
Ich gebe dem Buch 5 Sterne, obwohl es ein paar kleine stilistische Mängel aufweist, wie z.B. der Renault Berlingo, der eigentlich ein Citroen ist, doch das schmälert den Inhalt keinesfalls.