" KEINE GLÜCKLICHEN GESCHWISTER "

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Das Buchcover ist im Retro-Stil sehr kreativ und auffällig und hat einen hohen Wiedererkennungswert. Die Eröffnung des queeren Buchladens von Karolin zieht sich wie ein roter Faden durch diesen Roman. Das ist schon eine" never-ending-story ", denn die Eröffnung scheitert immer wieder, zahlreiche Demonstranten treten hier auf den Plan und bezeichnen die Schönwalds als Nazis, das aber eigentlich gar nicht zu einem queeren Buchladen passt. Der Vorwurf Nazis trifft Karolin hart, sie bestreitet das vehement, so wird ihnen dann in der Folge nur noch vorgeworfen, das Geld für diesen Buchladen von den Nazis erhalten zu haben. Von den Geschwistern Chris, Benni und Karolin bleibt in der Erinnerung an diesem Roman die Figur von Chris am meisten hängen, denn seine Geschichte hat schon einen Hauch der "ME-TOO-BEWEGUNG " inne. Noch dazu hatte er sich rührend um seinen erkrankten Bruder Benni gekümmert, der an Typhus erkrankte und in Lebensgefahr schwebte. Er setzte alles daran, um für seinen Bruder die notwendigen lebensrettenden Medikamente und das bestmögliche Krankenhaus zu bekommen, dabei ging fast seine Karriere flöten. Der Schreibstil überzeugt, man konnte nicht zu allen Familienmitgliedern eine Beziehung aufbauen, die länger andauerte. Wie gesagt, Chris hatte hier den Vogel abgeschossen und wird von mir als Mittelpunkt zusammen mit der unglücklichen Eröffnung des queeren Buchladens bezeichnet. Allerdings sollte man diesen Roman ganz genau und sehr intensiv lesen, für so nebenbei halte ich ihn nicht geeignet. Vielleicht lese ich ihn noch ein 2.mal , um die Einblicke in die Familie Schönwald zu vertiefen.