Leider für mich kein spannender Familienroman

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bücherliebende10 Avatar

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Karolin Schönwald hat sich ihren Traum verwirklicht und eröffnet in Berlin einen queeren Buchladen. Zu diesem besonderen Tag sind alle zusammengekommen. Mutter Ruth, Vater Harry sowie die Geschwister Chris, Benny und zahlreiche Freunde. Leider läuft es aber nicht wie erwartet. Die Eröffnung scheitert, als sich plötzlich einige Menschen vor dem Laden versammeln und mit Farbbeutel werfen. Es geht um angebliches Geld aus der Hinterlassenschaft des Großvaters und seiner eventuellen Nazivergangenheit. Karolin ist am Boden zerstört und kann es nicht fassen. Was steckt hinter der Behauptung? Und was verheimlicht die Familie?

Mir hat der Einstieg richtig gut gefallen und ich war gefesselt. Ich wollte mehr über die Familie, ihre Probleme und Geheimnisse erfahren und habe eine spannende Familiengeschichte erwartet. Leider muss ich sagen, dass die Euphorie nicht lange bei mir anhielt. Nach dem spannenden Einstieg war die Luft sehr schnell raus. Wir lernen über knapp 540 Seiten die Familie ausreichend kennen und lüften auch die Geheimnisse, aber das alles auf eine für mich sehr langatmige und zähe Art und Weise. Der Schreibstil ist sehr anspruchsvoll, komplex und mir einfach einen Tick zu schwer. Ich mochte das viele Denglisch nicht und auch nicht, wie umschweifend alles geschildert wurde.
Die vielen politischen und gesellschaftlichen Themen sind zum Teil sehr interessant, aber auch da waren mir es einfach zu viele Themen. Ich habe ganz schnell den Faden verloren, weil ich mit dem vielen Hin und Her gedanklich nicht mehr mitgekommen bin. Zudem die Charaktere, die vielschichtig sind, aber zu denen ich leider keinen Zugang gefunden habe.

So war „Schönwald“ eine Geschichte, die mich nicht überzeugen und begeistern konnte und dich daher nur eingeschränkt empfehlen kann.