Leider unter den Erwartungen geblieben

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Schönwald von Philipp Oehmke erscheint am 27.07. bei Piper.

In dem Buch folgen wir den namesgebenden Schönwalds: der Vater Harry ist pensionierter Staatsanwalt, Mutter Ruth hätte gerne einen Weg als Professorin eingeschlagen, Sohn Chris lebt in New York, Tochter Karolin in Berlin und Sohn Benni mit Kind und Kegel in der Uckermark.
Zur Eröffnung des queeren Buchladens der Tochter trifft sich nun die ganze Familie in Berlin und das Aufeinandertreffen sorgt für das Aufbrechen alter Themen und Konflikte.

Die Schönwalds sind in ihrer Unfähigkeit zu Kommunizieren und in ihren Problemen mit der Wahrung des schönen Scheins ein Paradebeispiel für dysfunktionale Familien.
Mit jeder Seite will man allen Familienmitgliedern ans Herz legen, sich doch einfach mal zusammenzusetzen und ohne Vorbehalte Themen anzusprechen. Aber durch die ganze Familie zieht sich das Motto „niemals klagen, niemals erklären“ und das tut keinem der Mitglieder gut.

Genau hier liegt in meinen Augen auch die Schwäche des Buches: keiner der Charaktere schafft es aus der ihr zugewiesenen Rolle hinaus – man liest von Klischees, bei denen eines übertriebener und versteifter ist als das andere. Auch die Handlung war mir zu vorhersehbar und ich habe an einigen Stellen der viel zu langen 500 Seiten den Text nur überflogen.

Leider enttäuschend.