Nixen gibt es wirklich

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mariaheid Avatar

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Auf die Autorin Jennifer Alice Jager wurde ich schon vor einiger Zeit über diverse Leseproben aufmerksam und nahm mir immer vor, auch die Bücher davon zu lesen. Denn der Schreibstil gefiel mir gut und zwischendurch nehme ich zur Abwechslung recht gerne YA und Jugendbücher zur Hand. Nachdem ich nun den Reihenauftakt von "School of Myth & Magic" gelesen habe, ärgere ich mich allerdings schon ein wenig, dass die beiden "Emily Seymour" Bände der Autorin bei mir noch immer ungelesen im Regal stehen. Denn, ich hatte nicht viel Spaß beim Lesen von "Der Kuss der Nixe". Im Nachhinein erfuhr ich, dass die beiden Reihen zwar unabhängig voneinander gelesen werden können, aber doch miteinander zu tun haben. So kann ich es gerade kaum erwarten, mit "Emily Seymour" anzufangen.

Aber zurück zu Devin, der Protagonistin, die, wie im Klappentext beschrieben, aus heiterem Himmel erfuhr, dass es magische Wesen tatsächlich gibt und sie eigentlich eine Nixe ist. Und das ausgerechnet beim ersten Kuss mit ihrem langjährigen Schwarm Tyler. Nach dieser für sie nicht gerade freudigen Neuigkeit landete sie schließlich an besagter Schule und machte sich dort natürlich nicht nur Freunde.

Auch wenn das Buch offiziell unter die Rubrik Romantasy fällt und dies im gewissen Maß nicht falsch ist, überwiegt hier doch eher die Spannung und die Geheimnisse um Devins Herkunft. Das empfand ich beim Lesen ausgesprochen positiv, denn das ließ der Geschichte und den Charakteren Zeit, sich zu entwickeln und eine Beziehung aufzubauen. Das machte alles glaubhafter, manche Charaktere wuchsen einem recht bald richtig ans Herz und es gab aufgrund der bildhaften Beschreibungen ausreichend Raum für Kopfkino.

Vom eigentlichen Unterricht bekam man, mit wenigen Ausnahmen, eher wenig mit. Hauptaugenmerk war bei diesem Reihenauftakt das Ankommen in der Schule, Freund-Feind-Sondierung, das Kennenlernen der unterschiedlichen Wesen, der Umgebung und, schlicht gesagt, der Aufbau der Geschichte. Ich hatte eigentlich nie das Gefühl, dass die Handlung überstürzt erzählt wurde. Devin war mir von Anfang an mit ihrer gewitzten, schlagfertigen und selbstbewussten Art sympathisch. Der Humor durch ihre Wortgewandtheit und auch insgesamt war nicht überzogen, was mir auch sehr gut gefiel.

Überrascht hatte mich, dass Storytechnisch in dieser Geschichte mehr steckte, als erwartet. Wie man es sich von Anfang an denken konnte, gab es Wesen, die der magischen Schule gefährlich wurden und zum Plot gehörten, was schließlich zur Bedrohung führte und letztendlich zum Cliffhanger am Ende des Buches. Wie alles hierzu aufgebaut wurde war dabei gut durchdacht, der Wechsel zwischen Spannung, Schulalltag und sonstigen Ereignissen ausgewogen und dadurch nie langweilig.

Aufgrund des Lesespaßes fiel mir bei dem Buch eigentlich nichts wirklich negatives auf. Ja, es gab durchaus ein paar Kleinigkeiten, die ein wenig "wie üblich" waren, wie z.B. Devins Begegnungen mit der Schulzicke und dem möglichen Schwarm so gut wie gleich nach Ankunft an der Schule. Das sind jedoch, wie gesagt, Kleinigkeiten, die man recht schnell überliest, wenn man ansonsten nicht ständig mit Klischees konfrontiert wird.

Alles in allem gefiel mir das Buch richtig gut und ich freue mich schon auf den Abschlussband. Die Zeit bis dahin kann ich zum Glück mit Emily Seymour verbringen.