Neubeginn!

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hennie Avatar

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Eine locker, leicht erzählte, turbulente und romantische Geschichte von Judy Astley, passend in die Vorweihnachtszeit!
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Die Erzählung beginnt im trüben, meist regnerischen, tristen Monat November. Überall, wohin man schaut, beginnen die Weihnachtsvorbereitungen. Weihnachtsdekorationen werden drinnen und draußen angebracht. Die Mehrzahl der Menschen befinden sich in vorweihnachtlicher Stimmung und entwickeln eine emsige, rastlose Betriebsamkeit.
Thea, die 35jährige Grundschullehrerin, nervt das. Weil sie einsam ist. Seit zwei Monaten lebt sie allein. Sie wurde von Mann samt Hund verlassen. Dem penetranten Ordnungsfreak Rich, dem Zwangsneurotiker, trauert sie nicht unbedingt hinterher, aber der liebenswürdige, treue Hund Benji fehlt ihr schon. Thea möchte sich am liebsten verkriechen. Da kommt ganz unverhofft eine Einladung ihrer Eltern. Sie, ihr Bruder Mike und ihre Schwester Emily sollen mit ihren Partnern und den Kindern zu ihnen kommen, weil sie etwas Wichtiges zu verkünden haben. Anna und Mike, zwei Althippies, wollen nach 45 gemeinsamen Jahren ein getrenntes Leben beginnen und doch beste Freunde bleiben. Aus diesem Anlaß möchten sie alle gemeinsam Weihnachten feiern in einem geräumigen Ferienhaus am Meer, in Cornwall. Die ganze Familie!
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Wie die Feiertage dort verlaufen und welche Verwicklungen und scheinbare Schwierigkeiten entstehen ist amüsant, unterhaltsam und kurzweilig zu lesen. Es passiert so allerhand...

Die Charaktere und die Generationen sind ausgewogen verteilt, glaubwürdig dargestellt. Eine Ausnahme bildet Emily. Sie ist meiner Meinung nach etwas überzeichnet. Ständig befindet sie sich in stressiger Stimmung, ist schlecht gelaunt und verbiestert. Fortwährend hat sie Katastrophenszenen und morbide Gedanken im Kopf. Die junge Frau verschwendet ihre Energie darauf, überall das Negative zu sehen. Dabei hat gerade sie alles, was man sich nur wünschen kann.
Mike und Anna sind angenehme Menschen – lebenserfahren und klug - , insgesamt sind sie eine harmonische, sympathische Familie.

Fazit:
„Schuld war nur der Mistelzweig“ ist ein Buch für vorwiegend weibliche Leser. Lesealter ca. ab 12 Jahre. Es bedient alle Klischees des Genres: attraktive Menschen, ein bißchen Herzschmerz, anrührend, melancholisch, aber glaubwürdig und nie geschmacklos. Es gehört zur typischen Trivialliteratur, keine anspruchsvolle Literatur. Wer Pilcher mag, wird auch dieses Buch lieben.
Die Autorin verfügt über einen angenehmen Schreibstil. Ihr gelang ein unterhaltsamer, einfühlsamer Roman, dessen Fortsetzung im nächsten Jahr sicher von den meisten LeserInnen nach der Lektüre ersehnt wird.
Das Cover bezeichne ich als geschmackvoll mit seinem Rot/Grün/Gold.

EIN WUNDERBARES GESCHENK, paßt gut in die Adventszeit, in den Nikolausstiefel, unter den Weihnachtsbaum!