Hauptfächer: Klauen und Abhauen

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mariederkrehm Avatar

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Crookhaven ist eine Schule, in der Kinder das Handwerk der Diebe und Einbrecher lernen. Fälschen steht auch auf dem Stundenplan, ebenso wie das Trainieren der Fingerfertigkeit, Flüchten wie im Flug und weitere Dinge, die man offenbar als ausgebildeter Meisterdieb beherrschen muss.

Der dreizehnjährige Gabriel ist geschickt im Klauen, damit hält er sich und seine Oma über Wasser. Als er eines Tages selbst Opfer eines Diebstahls wird, ist das der Anfang einer Schulzeit der besonderen Art.

In dieser ersten Folge von „Schule der Meisterdiebe“ lernt Gabriel seine Mitschüler kennen, die alle über unterschiedlich ausgeprägte Talente verfügen. Er schließt Freundschaften und nebenbei verfolgt er die Spur seiner verschollenen Eltern.

Viel Erzählzeit geht dafür drauf, die nur zum Teil vertrauenswürdigen, dafür durchweg von sich selbst eingenommenen Lehrerpersönlichkeiten und ihre unterschiedlichen Fachgebiete zu präsentieren. Das produziert schon mal Längen im Buch.

Der Unterricht besteht in Crookhaven größtenteils aus Wettbewerben, bei denen die Schüler ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen. So entsteht maßvolle Spannung, während das Vermitteln einer fachlichen Tiefe in den einzelnen Lernfächern größtenteils ausbleibt. Ein bisschen mehr Fakten zur Kriminalistik hätte die Erzählung durchaus aufgewertet.

Nun werden Geschichten, in denen Kinder in ein Internat geraten, das auf ihre besonderen Außenseiterfähigkeiten spezialisiert ist, geradezu inflationär veröffentlicht. Muss man „Schule der Meisterdiebe" trotzdem lesen? Ja, allein, weil es ansprechend geschrieben ist. Weil sich ein Kampf des Guten gegen das Böse abzeichnet, der weit über das Schul-Einerlei hinausreicht. Und weil Teil zwei zum Glück schon in Aussicht ist.