Ein Kindermädchen möchte dem chinesischem Klassismus entkommen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
mrs.beee Avatar

Von

Sofort ins Auge fällt das auffällige Cover. Man muss schon genau hinschauen, was genau dargestellt wird. Vor dem prägnanten rosafarbenen Hintergrund ist ein vogelartiges Geschöpf zu sehen. Auch wenn ich hier keinen Schwan erkennen kann, wie man laut Titel des Buches vermuten könnte, ist es eher eine Mischung aus mehreren Vogelarten (Huhn, Pfau, Flamingo…).

Ich vermute, dass das Federvieh symbolisch für die unterschiedlichen Menschen-(Schichten) stehen soll. Manche Menschen sind angesehener (der stolze Pfau), als andere (das dumme Huhn). Thematisch geht es in dem Roman ja um den Klassismus in China. Dieser wird auch schon deutlich in der kurzen Leseprobe. Das Kindermädchen Yu Ling arbeitet für eine betuchte chinesische Familie. Yu Ling verhält sich unterwürfig, traut sich dem Hausherrn nicht einmal in die Augen zu schauen. Yu Ling durchschaut aber, dass in dieser Familie auch nicht alles Gold ist, was glänzt. Sie sieht, wie die Eltern ihren 7-jährigen Sohn Kuan Kuan maßlos überschätzen.

In der Leseprobe erfahren wir, dass das Kindermädchen einen Ausflug mit Kuan Kuan plant. Als Leser geht man davon aus, dass das Kindermädchen einfach einen netten Ausflug plant. Nach einiger Zeit wird Yu Ling aber von ihrem Komplizen, einen Mann, der den Van fährt, gefragt, ob sie ihr Handy ausgeschaltet und ihre SIM-Karte entfernt habe und ob sie noch „entschlossen“ sei. Hier wird es spannend. Was passiert nun? Irgendwas haben die beiden geplant. Sie wollen nicht geortet werden. Der Spannungsaufbau ist hier gelungen. Man möchte als Leser wissen, was Yu Ling mit ihrem Komplizen genau im Schilde führt.

Gern würde ich den Roman weiterlesen und anschließend rezensieren.