Frauen, die immerzu alles geben und noch mehr

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buechermaus Avatar

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Leider befürchte ich, das ist einer dieser Fälle, in dem es sich lohnen würde, die Originalsprache zu sprechen. Ich glaube, dass es sich um ein ganz tolles Buch handelt, aber die durch die Übersetzung viel verloren geht - was nicht an einer schlechten Übersetzung, sondern in der Natur der Sache ist. Was hier toll umgesetzt ist, ist dass man vor allem zu Beginn als Leserin die spröde Fassade der Protagonistin Yu Ling zu spüren bekommt. Nur kurz blitzt jeweils auch etwas anderes durch, was im Laufe des Buches immer sichtbarer wird und man immer mehr Sympathien für die Frau gewinnt, deren Motive am Anfang noch etwas undurchsichtig erscheinen. Yu Ling hat ein Geheimnis, was über weite Teile des Buchs auch eine gewisse Spannung aufrechterhält. Was ist mit den Eltern passiert? Was wird aus Yu Ling und Kuan Kuan? Am Ende formen sich unerwartete Allianzen und zwischendurch nimmt die Handlung fast bizarre Gestalt an. Es geht um die Rolle von Menschen in der Gesellschaft, deren Job es ist unsichtbar zu bleiben, steile Hiarchien und reale alltagsauswikrkungen von Politik (ob man sich nun interessiert oder nicht), um Frauenleben von denen Selbstaufgabe wie selbstverständlich erwartet wird und um Frauenfreundschaft zwischen Loyalität und Konkurrenz.