Mikrokosmos einer wohlhabenden chinesischen Familie zeigt Klassenunterschiede
Der Schwan ist eigentlich eine Gans und auch sonst ist vieles nicht, wie es scheint. Zhang Yueran gibt in ihrem mitreißenden Roman "Schwanentage" Einblicke in das Leben einer wohlhabenden Familie, die weit oben in der chinesischen Gesellschaft steht, und deren Hausangestellten. Das eingespielte Leben wird plötzlich durch mehrere Ereignisse komplett auf den Kopf gestellt. Der Großteil der Handlung spielt im Haus der Familie und die Autorin schafft einen Mikrokosmos, in dem sehr unterschiedliche Lebensmodelle, Erwartungen und Wünsche aufeinanderprallen.
"Für ärmere Leute ist Geld etwas Persönliches, für Reiche ist es eine Familienangelegenheit." (S.191)
Klasse und Klassenunterschiede sind ein zentrales Motiv des Romans. Da die 2 wichtigsten Hausangestellten im Haus der Familie leben und dort ihr eigenes Zimmer haben, sind ihre Leben völlig mit dem der Familie verwoben. Die Autorin zeigt geschickt den Unterschied zwischen den Hausherren, obwohl die während der Geschichte fast vollständig abwesend sind, und besonders dem Kindermädchen Yu Ling. Gleichzeitig verdeutlicht sie aber auch, dass die im Haus lebenden Angestellten ganz anders leben als Bedienstete, die beispielsweise Lebensmittel liefern, aber nicht in direkten Kontakt mit den wohlhabenden Familien stehen. Die im Haus wohnenden Angestellten erhalten nicht nur Einblicke in Geheimnisse der Reichen und Mächtigen, sie erleben deren Luxus auch hautnah mit, ohne wirklich selbst daran teilhaben zu können. Dieser Widerspruch zeigt sich besonders gut im Kindermädchen Yu Ling, die den Sohn der Familie mit Liebe betreut und ihn zum Mittelpunkt ihres Lebens macht, und ihn gleichzeitig für eine fingierte Entführung nutzen will, um Geld von ihrem Arbeitgeber zu erpressen und selbst mit ihrem Freund ein besseres Leben führen zu können. Ein faszinierender Charakter, der sich im Laufe des Romans auf interessante Weise entwickelt.
Der nüchterne, klare Schreibstil hat mir hervorragend gefallen. Hätte ich die Zeit gehabt, hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen, so flüssig ließ es sich lesen.
"Für ärmere Leute ist Geld etwas Persönliches, für Reiche ist es eine Familienangelegenheit." (S.191)
Klasse und Klassenunterschiede sind ein zentrales Motiv des Romans. Da die 2 wichtigsten Hausangestellten im Haus der Familie leben und dort ihr eigenes Zimmer haben, sind ihre Leben völlig mit dem der Familie verwoben. Die Autorin zeigt geschickt den Unterschied zwischen den Hausherren, obwohl die während der Geschichte fast vollständig abwesend sind, und besonders dem Kindermädchen Yu Ling. Gleichzeitig verdeutlicht sie aber auch, dass die im Haus lebenden Angestellten ganz anders leben als Bedienstete, die beispielsweise Lebensmittel liefern, aber nicht in direkten Kontakt mit den wohlhabenden Familien stehen. Die im Haus wohnenden Angestellten erhalten nicht nur Einblicke in Geheimnisse der Reichen und Mächtigen, sie erleben deren Luxus auch hautnah mit, ohne wirklich selbst daran teilhaben zu können. Dieser Widerspruch zeigt sich besonders gut im Kindermädchen Yu Ling, die den Sohn der Familie mit Liebe betreut und ihn zum Mittelpunkt ihres Lebens macht, und ihn gleichzeitig für eine fingierte Entführung nutzen will, um Geld von ihrem Arbeitgeber zu erpressen und selbst mit ihrem Freund ein besseres Leben führen zu können. Ein faszinierender Charakter, der sich im Laufe des Romans auf interessante Weise entwickelt.
Der nüchterne, klare Schreibstil hat mir hervorragend gefallen. Hätte ich die Zeit gehabt, hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen, so flüssig ließ es sich lesen.