Von Gänsen, die zu Schwänen werden, moralischen Fragen und den Klassenunterschieden Chinas
Zhang Yuerans "Schwanentage" ist ein ruhiger und sprachlich sorgfältig verfasster Roman, der zwar Atmosphäre, aber wenig Tempo bietet. Die Geschichte entfaltet sich langsam, manchmal sogar etwas zäh.
Eindrucksvoll und deutlich dargestellt wird jedoch die Beziehung zwischen Yu Ling und dem Jungen Kuan Kuan, den sie schon einige Jahre als Kindermädchen betreut. Aufgrund dieser engen Beziehung und weil sie Mitleid mit ihm hat, entscheidet sie sich erneut nicht für ihr eigenes Glück, sondern für das Wohl des Jungen und schlussendlich gegen die Erpressung seiner Familie.
Gleichzeitig bleiben die Figuren jedoch auf Distanz. Nur Yu Lings Motive werden so richtig deutlich.
Ein Erzählstrang, über den ich im Nachhinein länger nachdenken musste, ist der rund um die Nebenfigur der vermeintlichen Freundin des Vaters. Zunächst wirkt er für mich völlig überflüssig, aber jetzt könnte sie und ihre Rolle im Geschehen als Spiegel der gesellschaftlichen Spannungen gedeutet werden. Sie steht für alljene, die vom Reichtum und Status der anderen (in diesem Falle der Familie von Kuan Kuan) profitieren wollen.
Gar nicht mal so subtil wird auch hier wieder auf die Klassenunterschiede Chinas verwiesen.
Insgesamt erzählt der Roman von vielen moralischen Fragen und sozialer Ungleichheit, er hat mich emotional aber nicht immer ganz erreicht.
Eindrucksvoll und deutlich dargestellt wird jedoch die Beziehung zwischen Yu Ling und dem Jungen Kuan Kuan, den sie schon einige Jahre als Kindermädchen betreut. Aufgrund dieser engen Beziehung und weil sie Mitleid mit ihm hat, entscheidet sie sich erneut nicht für ihr eigenes Glück, sondern für das Wohl des Jungen und schlussendlich gegen die Erpressung seiner Familie.
Gleichzeitig bleiben die Figuren jedoch auf Distanz. Nur Yu Lings Motive werden so richtig deutlich.
Ein Erzählstrang, über den ich im Nachhinein länger nachdenken musste, ist der rund um die Nebenfigur der vermeintlichen Freundin des Vaters. Zunächst wirkt er für mich völlig überflüssig, aber jetzt könnte sie und ihre Rolle im Geschehen als Spiegel der gesellschaftlichen Spannungen gedeutet werden. Sie steht für alljene, die vom Reichtum und Status der anderen (in diesem Falle der Familie von Kuan Kuan) profitieren wollen.
Gar nicht mal so subtil wird auch hier wieder auf die Klassenunterschiede Chinas verwiesen.
Insgesamt erzählt der Roman von vielen moralischen Fragen und sozialer Ungleichheit, er hat mich emotional aber nicht immer ganz erreicht.