Anspruchsvoller und amüsanter Portugal-Krimi

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bine525 Avatar

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Die kriminalistische Seite der Geschichte welche mit einer Autobombe vor einer Bankfiliale beginnt und der Auftakt von weiteren Anschlägen sein wird, ist gut durchdacht und vorstellbar.
Der Portugal-Krimi, der Erste aus dieser Serie den ich kenne, ist sehr spannend und gespickt mit herrlich liebenswerten Personen welche besondere, spezielle Eigenheiten haben. Da wären zum einen der typisch Schöne der wie ein naiver aber eitler Pfau ist, als Hauptperson der seltsame Deutsche mit schwarzem Anzug gemixt mit Espandrillos als Schuhwerk und gestelzter Sprachweise, ein unbewusst verliebtes Kollegenpaar und weitere wunderbare Menschen. Das Ganze ist sehr unterhaltsam bestens verpackt und abwechslungsreich aus ständig wechselnder Sicht von mehreren Personen inklusive ihrer Gedankenwelt so dass das recht lange Buch kurzweilig ist. Herrlich sind auch die teils schrägen Dialoge, besonders aus der Sicht eines Aspergers der alles wortwörtlich nimmt und Redewendungen anders auslegt als quasi Normalos. Denn eben diese Krankheit hat Leander Lost, der Hauptprotagonist dieser portugiesischen Krimiserie. Als "Aspi" ist er emotional und verbal äusserst speziell aber die seelenvolle Fuseta Gemeinschaft hat ihn gut aufgenommen und nimmt Rücksicht auf ihn. Die scheinbar komplizierte, anstrengende Welt eines Aspergers erstrahlt so in einem komplett neuen, wundervollen Licht wie aus neugierig unschuldigen Kinderaugen.

Das Buch war für mich eine wunderbare Erfrischung vom Alltagstrott und ich werde nun auch sicherlich noch die ersten Bände davon lesen.