Bomben in Fuseta

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buecherfan.wit Avatar

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“Schwarzer August“ von Gil Ribeiro alias Holger Karsten Schmidt ist der vierte Band der Reihe um Leander Lost. Der deutsche Austauschkommissar mit Asperger-Syndrom hat inzwischen eine feste Anstellung in Fuseta und ist als Teil des Teams um die Chefin Cristina Sobral und die Kollegen Miguel Duarte, Carlos Esteves und Graciana Roseado nicht mehr wegzudenken. Leander ist in Soraia, die Schwester seiner Kollegin Graciana verliebt, und sie zieht zu ihm in die Villa Elias. Ihr Glück bleibt nicht lange ungetrübt, denn eine Serie von Anschlägen mit rätselhaften Bekennerbriefen erschüttert die Region. Erst werden die Schließfächer einer Bank, dann zwei Tage später drei Fischerboote einer japanischen Firma gesprengt, die Thunfischfang im großen Stil betreibt. Die Briefe mit kunstvollen Palindromen, die nur Lost sofort entschlüsseln kann, erhält der Journalist Julio Moreno, der sich nicht erklären kann, wieso er ins Visier des unbekannten Täters geraten ist. Es folgen weitere Aktionen, bei denen es auch Verletzte gibt. Es wird deutlich, dass es um einen Protest gegen Auswüchse des Kapitalismus, Überfischung und Umweltprobleme geht.
Der Roman wird ruhig erzählt – eine Krimihandlung durchzogen von Liebesgeschichten und professionellen Rangeleien. Ich habe das Buch mit seinem portugiesischen Ambiente und den witzigen Passagen um den Aspie Lost gern gelesen, auch wenn ich es nicht besonders spannend finde. Sorgfältige Charakterisierung und eine stimmige Atmosphäre sind mir auf jeden Fall lieber als eine blutrünstige Handlung. Von daher kann ich den Roman durchaus empfehlen.