ein spannender Fall mit gut ausgearbeiteten Charakteren

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tayjan Avatar

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Leander Lost kam als Austauschkommissar nach Portugal, weggelobt von seinen deutschen Kollegen, die den Adperger-Autist im günstigsten Fall lediglich als sonderbar bezeichneten. Auch in Portugal stieß sein Verhalten zunächst auf Unverständnis, bis den anderen Ermittlern des Teams, dem er zugeteilt wurde, klar wurde, dass er niemanden mit seinem Verhalten ärgern will, sondern nicht anders kann und dass sein Anderssein auch wertvolle Vorteile mit sich bringt. So fügte Lost sich immer besser ins Team ein und es gelang seiner Vorgesetzten zu erreichen, dass er dort bleiben kann.
Zu seiner Überraschung und Verwirrung hatte Lost sich auch verliebt, in Soraia, die Schwester seiner Vorgesetzten Graciana - und diese Liebe wurde sogar erwidert. Mit diesem Stand beginnt der vierte Band der Krimireihe um die portugiesischen Ermittler aus Fuseta mit Leander Lost.

Vermutlich damit auch Leser, die die vorherigen Bände nicht kennen, die Zusammenhänge deutlich werden, schiebt Gil Ribeiro immer wieder kurze Erklärungen zu Geschehnissen aus den vorherigen Bänden uns zum Verhalten von Leander Lost ein. Dies ist jedoch deutlich kürzer als in den vorherigen Bänden. Überhaupt steht das Anderssein und die Eigenheiten von Leander Lost nicht mehr so sehr im Mittelpunkt, sondern fließt eher immer wieder als Randnotizen in die Erzählung ein. Der Schwerpunkt der Geschichte liegt diesmal klar auf dem spannenden Fall: Eine Autobombe ist vor einer Bankfiliale explodiert. Ist der Terror nach Portugal gekommen? Das ganze Land scheint alarmiert, und die Ermittler stehen unter entsprechendem Druck.

Gil Ribeiro erzählt hier eine spannende, stimmige Geschichte mit gut ausgearbeiteten Charakteren. Das, was die Eigenheiten von Leander Lost diesmal weniger an Raum in der Erzählung einnehmen, wird durch Liebe und Romantik ersetzt. Das ist etwas ungewöhnlich, passt sich aber gut in die Geschichte ein.

Insgesamt ist es wieder ein sehr lesenswerter Krimi, den ich nur empfehlen kann!