Terror an der Algarve?

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annabelle Avatar

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Als am ersten August, einem strahlend schönen Sonntag, eine Autobombe vor einer Filiale der CA, der Crédito Agrícola in der Nähe von Fuseta explodiert, glaubt man zunächst an einen Terroranschlag. So etwas hat es in Portugal noch nie gegeben.
Mit den ersten Ermittlungen wird das Team der Policia Judiciaria aus Faro betreut. Zu diesem Team gehört neben Graciana Rosado und Carlos Esteves auch Leander Lost, der deutsche Austausch-Kriminalkommissar aus Hamburg, mit Asperger Syndrom.
Schnell wird klar, dass es sich bei diesem Anschlag nicht um einen Terrorakt handelt, von denen in jüngster Zeit einige verübt wurden. Der Täter hatte nur materiellen Schaden angerichtet.
In einem Bekennerschreiben, das einem Journalisten zugespielt wird, prangert der Attentäter die Gier der Menschen an, die Überfischung der Meere und die Tradition des Stierkampfs. Als bei der Detonation mehrerer Briefbomben auch Menschen verletzt werden, steigt der Druck auf das Polizeiteam. Es bleiben ihnen nur noch 48 Stunden Zeit, bevor ein Team aus Lissabon den Fall übernimmt.
Der Täter ist der Polizei immer einen Schritt voraus, verfügt über entsprechende Kenntnisse zum Bau der Sprengsätze und scheint dabei in erster Linie nur materiellen Schaden anrichten zu wollen.

Holger Karsten Schmidt, der hier unter dem Pseudonym Gil Ribeiro veröffentlicht, ist ein weiter spannender Portugal-Krimi gelungen. Der nunmehr vierte Band. Mit den schon bekannten sympathischen Figuren, einer tollen Handlung – wo kommen die Ideen dazu her? Und es „menschelt“ diesmal so schön. Herzergreifend die Szenen zwischen Leander Lost und seiner Freundin Soraia. Und Lost, der beim spannenden Showdown große Menschlichkeit zeigt.
Ein tolles Buch, eine starke Geschichte. Ein Todkranker, der die Arbeit seiner verstorben Tochter weiterführen möchte, die an dem Kampf gegen Gier und für das Tierwohl zerbrochen ist. Es sei an dieser Stelle nicht zu viel verraten...
Schade, dass die Personen nur Fiktion sind – ich würde sie gerne kennen lernen.

Ich kann „Schwarzer August“ nur dringend weiterempfehlen.