Mord in der Provence

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apomaus Avatar

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Als Liebhaber der Provence muss man den ersten Abschnitt erstmal aushalten. Das erlebt man ähnlich wie die Hauptperson, die zur Weinlese in die Provence reist, um einen ihren Urlaub in der schönsten Region Frankreichs zu verbringen und sich plötzlich in einem Alptraum wiederfindet, nackt an einen Tisch gefesselt, wehrlos einem Unbekannten ausgeliefert. Erst nach diesem anfänglichen Schrecken darf man sich entspannen und von Leon Ritter und Lilou lesen, die sich liebevoll kabbeln und Tante Odette treffen, eine Französin mit Format und Humor. Und im dritten Handlungsstrang kommt dann die Spannung des Krimis auf, als Isabelle auf dem Polizeirevier versucht, eine Suche nach ihrer vermissten Freundin in Gang zu setzen und mit den üblichen Hindernissen der Behörden konfrontiert wird.
Die Spannung wird durch diese kontrastierenden Handlungsfäden aufgebaut und fesselt sofort. Ich liebe die Provence und ihre unvergleichliche Ruhe, auf diesem Hintergrund ein grauenerregendes Verbrechen an einem jungen Mädchen, das ist garantiert spannender Lesestoff für mich.
Die Personen werden glaubwürdig eingeführt, die Sprache des Autors liest sich flüssig und leicht, ohne allzu oberflächlich zu wirken. Der Titel "Schwarzer Lavendel" ist merkwürdig, soll aber wohl an den ersten Roman "Tödlicher Lavendel" anknüpfen. Lavendel weist natürlich auf Provence hin, ob er in diesem Krimi noch eine weitere Rolle spielt?