Strahlende Heiterkeit trifft dunkles Geschehen

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herbert grießhammer Avatar

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Der Prolog der LP: Bedrückend, fast schaurig. Eine junge, deutsche Studentin, Susann, findet sich in einem Verlies wieder. Sie ist auf einen Tisch gebunden. Was ist geschehen? Warum ist sie hier? Hat man sie entführt? Wo ist ihre Zwillingsschwester? Fragen über Fragen, und keine Antwort. Ein Mann steht in der Ecke. Was hat er mit Susann vor?

Szenenwechsel: Dr. Leon Ritter, Rechtsmediziner fährt zusammen mit der jungen Lilou im Auto Richtung Südfrankreich. Sie wollen sich in Nizza mit Tante Odette treffen. 

Weiterer Szenenwechsel: Anna, Susans Zwillingsschwester, ist verzweifelt. Susann ist verschwunden. Auch das Auto ist weg. Bei der Polizei muß sie erfahren, dass eine sofortige Suche nicht möglich ist, da kein Hinweis auf ein Verbrechen vorliegt. Das ist alles, was man zunächst aus der LP erfährt. Doch der Prolog baut blitzschnell Spannung auf. Neugier macht sich beim Leser breit. Zunächst wird diese Neugier nicht befriedigt. Im Gegenteil. Es folgt die Schilderung von ruhigem, alltäglichen Leben in einer eher heiteren Landschaft. Ausdrücklich wird erwähnt, daß hier normalerweise keine besonderen Dinge passieren. Ein paar Einbrüche vielleicht oder ein Unfall mit Blechschaden.

Der Leser wird stark gefordert, will er die scheinbar zusammenhanglosen Geschehnisse unter einen Hut bringen. Und genau das ist das Spannende, was mich an der LP fesselt. Leichter wird man sich tun, wenn man die französische Lebensart ein bisschen kennt. Auch glaube ich, daß beim Lesen des Romans ein paar Französischkenntnisse von Vorteil sind.