In der Provence ticken die Uhren anders.

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steffi kohl Avatar

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Das Cover mit dem Lavendel-Feld steht für die Gegend, in der dieser Krimi angesiedelt ist, in der Provence. Für mich schon der erste Grund, den Roman Schwarzer Lavendel zu lesen, denn ich war schon dort und habe vieles wieder erkannt, sei es die Landschaft oder die Menschen.
Das Cover ist ziemlich dunkel gehalten und passt so gut zum Titel.
Kurz zum Inhalt: Dass in der Provence die Uhren anders ticken ist jedem eigentlich klar, aber der deutsche Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter gewöhnt sich nur langsam daran. Dabei beginnt rund um das Städtchen Le Lavandou gerade die Weinlese und zu seiner eigenen Überraschung wird Ritter selbst Besitzer eines kleinen Weinbergs.
Die Freude darüber währt jedoch nur kurz, denn statt edler Reben wird auf dem Grundstück eine mumifizierte Frauenleiche entdeckt. Der detailversessene Ritter erkennt schnell: Die Tote wurde professionell einbalsamiert. Als eine weitere junge Frau als vermisst gemeldet wird, findet Ritter heraus, dass beide Frauen für die Weinernte in die Provence kamen. Macht jemand Jagd auf die jungen Frauen? Um Antworten auf seine Fragen zu bekommen, muss Leon erst weit in die Vergangenheit zurückgehen.
Remy Eyssens Kriminalroman „Schwarzer Lavendel“ ist sein zweiter mit dem deutschen Rechtsmediziner Leon Ritter. Manchmal wird auf den ersten band Bezug genommen, aber durch Erklärungen muss man diesen nicht gelesen haben, um der Geschichte folgen zu können.
Beim Lesen fühlt man sich schnell in die Provence versetzt, der Autor kann die Atmosphäre um Le Lavandou und das Savoir-vivre sehr gut einfangen. Sei es beim Pétanque oder den französischen Chansons, der „Deutsche“ hat sich schon recht gut eingelebt. Für uns „Daheimgebliebenen“ kommt Urlaubsfeeling auf.
Ich habe den Krimi in einem Stück durchgelesen, dafür ist er auch spannend genug, auch wenn er passend zur Gegend eher ruhig daherkommt. Der Schreibstil ist flüssig, daher leicht lesbar.
Eine prima Urlaubslektüre, merci beaucoup.