Mumien - nicht aus Ägypten!

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takabayashi Avatar

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Die deutsche Studentin Susan, die zur Weinlese nach Le Lavandou in der Provence gekommen ist, erwacht gefesselt und geknebelt auf einem Resopaltisch in einer Garage. Sie versucht sich zu erinnern, wie sie dorthin gekommen ist. Und sie denkt an ihre Zwillingsschwester Anna, die immer genau weiß, was in jeder Situation zu tun ist. Dann bemerkt sie, dass eine Infusionsnadel in ihrem Arm steckt. Da ist plötzlich ein Mann. Ein Tuch senkt sich auf ihr Gesicht und durch ihre Adern rinnt ein feuriger Schmerz ...
Dr. Leon Ritter, in Frankreich arbeitender Gerichtsmediziner aus Deutschland, hat von seiner achtzigjährigen Tante Odette überraschenderweise einen Weinberg geschenkt bekommen. Wie sich herausstellt, gibt es bei diesem Geschenk einen kleinen Haken, dessen Regelung Leon jedoch im Laufe des Romans gelingt. Dr. Ritter war vor ca. einem Jahr in die Provence gekommen, um nach dem Unfalltod seiner geliebten Frau Sarah hier einen Neuanfang zu versuchen. Aus dem zuerst nur vorläufig gemieteten Zimmer bei Isabelle Morell - ihres Zeichens stellvertretende Polizeichefin von Le Lavandou - und ihrer fünfzehnjährigen Tochter Lilou ist mittlerweile ein dauerhaftes Quartier geworden.
In der Zwischenzeit ist bei Isabelle auf dem Revier eine deutsche Studentin namens Anna aufgetaucht. Sie vermisst ihre Zwillingsschwester Susan. Die Polizei kann noch nichts machen, für eine Vermisstenanzeige ist es zu früh.
Dann entdeckt Leon in einem Schuppen auf seinem Weinberg eine Frauenleiche, besser gesagt eine Mumie; denn die Leiche ist mit Formalin konserviert worden und vergleichsweise unversehrt. Es lässt sich feststellen, dass sie seit 4 Jahren tot ist und schließlich gelingt es auch, sie zu identifizieren. Und vor zehn Jahren gab es einen ähnlichen Fall in Aix-en-Provence. Durch zähes Nachforschen gelingt es Leon, einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen herzustellen, was Polizeichef Zerna gar nicht gefällt: Ermittlungen sind Sache der Polizei und nicht des Gerichtsmediziners. Aber Leon sieht seine Tätigkeit nicht so limitiert - er denkt schließlich mit! Zu allem Überfluss muss Zerna auch noch akzeptieren, dass ihm eine aus Toulon entsandte Kommissarin vor die Nase gesetzt wird.
Es gibt jede Menge Verdächtige: den Metzger Guy Pelletier, dessen Frau Gästezimmer vermietet. Wie sich herausstellt, hat sowohl Susan dort gewohnt, als auch vor 4 Jahren eine andere Studentin, als die die mumifizierte Leiche aus Leons Weinberg identifiziert werden kann. Dann ist da der eitle und geltungssüchtige Dr. Bernard Ravier, der sich gern an junge Studentinnen heranmacht und der junge, geistig etwas gestörte Frédéric. Der Verlauf des Falls und seine Auflösung sind sehr dramatisch und spannend.
Sympathisches - schon aus Band 1 der Reihe bekanntes - Personal, viel Lokalkolorit, eine Prise Humor und ein spannender Mordfall - genau meine Art von Krimi!