savoir vivre

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herbert grießhammer Avatar

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STARK- um nicht zu sagen SEHR STARK- so muß ich dieses Buch wohl bewerten. In der lockeren, heiteren Umgebung Südfrankreichs geschehen schauerliche Dinge. Doch der Reihe nach: Dr Ritter, ein deutscher Gerichtsmediziner, wird aus persönlichen Gründen nach Südfrankreich verschlagen. Er arbeitet auch hier als Rechtsmediziner. Darüber hinaus bekommt er ein uraltes Haus mit dazugehörendem Weinberg geschenkt. Wird sich Dr.Ritter nun in seiner Freizeit als Winzer versuchen? Wohl eher nicht. Denn alsbald überschlagen sich die Ereignisse. Ein Serienmörder scheint in der Gegend umzugehen. Junge Frauen werden auf sehr perfide Art ins Jenseits befördert. Praktischerweise wohnt Dr. Ritter im Haus einer Polizistin. So wird er immer mehr in die unheimlichen Ereignisse verwickelt. Mehrere Tatverdächtigte tauchen auf. Doch keiner scheint die Untaten begangen zu haben. Können die Verbrechen aufgeklärt werden? Die ganze Wahrheit erfährt der Leser erst zum Schluß. Wie schon erwähnt: Savoir vivre, oder, besser gesagt: Leben und sterben lassen.

# Der Autor versteht es, mit leichter Feder die südfranzösische Lebensart einzufangen. Der Leser ist sofort mittendrin unter den Leuten, die die schwere Arbeit der Weinlese bewältigen. Trotzdem findet man Zeit, am Abend ein Glas Rose zu genießen. Das Besondere, wie dieser Menschenschlag miteinander umgeht, wird auf wunderbare Weise geschildert. Und doch, sobald wieder schreckliche Dinge geschehen, wird der Leser in einen spannungsgeladenen Strudel gezogen. Ein Strudel, der scheinbar kein Ende nimmt und aus dem niemand entrinnen kann. Menschliche Abgründe tun sich auf. Der Autor versteht es, über Grenzen hinweg eine Brücke zu schlagen. Donna Leon läßt grüßen. Abschließend kann ich nur sagen: Großes Kompliment, oder französisch: Chapeau