Serienmörder in der Provence

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anett.syring Avatar

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Im Prolog erwacht Susan geknebelt und gefesselt, bevor ihr Mörder sie umbringt.
Während der Zeit der Weinlese kommt Anna Winter in die Polizeistation von Le Lavandou und meldet ihre Zwillingsschwester Susan bei der stellvertretenden Polizeichefin Isabelle Morell als vermisst. Die Mädchen kommen aus Hamburg und wollten bei der Weinernte helfen. Susan war schon vorgefahren. Aber die Polizei kann noch nicht helfen. Daher wohnt Anna erst einmal in Susan‘s Zimmer bei den Pelletier’s, doch das Benehmen des Vermieters ist ihr sehr unangenehm, sie fühlt sich verfolgt und zieht aus. Trotzdem gerät sie auch selbst in große Gefahr.
Nachdem der Frankfurter Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter bei einem Flugzeugabsturz seine Frau verloren hatte, zog er sich immer mehr zurück und war deshalb froh, dass er die Stelle im Krankenhaus Saint-Sulpice angeboten bekam. Seitdem bewohnt er ein Zimmer im Haus von Isabell Morell. Mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter Lilou versteht er sich gut und er muss immer mal wieder zwischen Mutter und Tochter vermitteln.
Seine Tante Odette hat ihm ein Häuschen bei Collobrières und einen Weinberg hinterlassen. Bei der Besichtigung finden er und Isabelle eine mumifizierte Frauenleiche im Schuppen. Polizeichef Zerna ist vor Ort und kann seine Abneigung gegen Leon nur schlecht verbergen. Die Ermittlungen ergeben, dass es sich um eine Studentin handelt, die vor vier Jahren als vermisst gemeldet wurde. Dadurch wird auch die Suche nach Susan aufgenommen.
Nebenbei muss sich Leon auch um sein geschenktes Haus kümmern, dass von der Gemeindeverwaltung abgerissen werden soll, wenn er nicht bestimmte Nachweise erbringen kann.
Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Einblendungen aus Sicht des Mörders.
Das Ende war für mich doch recht überraschend und sehr rasant und spannend geschrieben.
Es ist eher ein ruhiger Krimi, der in einer sehr schön beschriebenen Landschaft spielt. Die Charaktere sind gut vorstellbar. Leon ist mir mit seiner ruhigen Art sehr sympathisch geworden, ebenso Lilou, die pubertierende Tochter, und ihre Mutter.
Auch die Arbeit in der Gerichtsmedizin und in den Weinbergen wird recht anschaulich beschrieben. Das Verhalten des Polizeichefs wird ziemlich unprofessionell dargestellt mit seinen ewigen Ausfällen gegen Leon, der diese aber stoisch über sich ergehen lässt.
Das Cover hat mir sehr gefallen. Im Vordergrund ein halb abgeerntetes Lavendelfeld zeugt von der Schönheit der Landschaft und ein düsterer Hintergrund, der zu den Geschehnissen im Buch passt.
Das Buch hat mir so gut gefallen, dass ich mir gleich den ersten Teil noch besorgt habe.