Ein guter skandinavischer Krimi

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diemanu72 Avatar

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Der Titel „Schwarzvogel“ macht schon neugierig, das Cover zeigt ein verträumtes schwedisches Häuschen an einem See (wie man sich Schweden eben vorstellt) – der Himmel allerdings ist dunkel, bedrohlich und verheißt nichts Gutes.
Und so kommt es gleich zu Beginn zu einem folgenschweren, tödlichen Vorfall an einem vereisten See. Die Zeugin auf der anderen Uferseite versucht, die junge Frau, die auf den See laufen will, zu warnen, dass das Eis zu dünn sei. Die junge Frau kann oder will nicht hören, was ihr zugerufen wird. Sie läuft auf den See – bricht ein und ertrinkt.
Eine junge Kommissarin tritt ihren Dienst in einer neuen Polizeidienststelle an. Ihr zugeteilter Partner und sie fahren zum See, um den Vorfall zu untersuchen. Die Zeugin entpuppt sich als die Großmutter der Kommissarin. Diese ist in der Gegend aufgewachsen und trifft im Zuge des Ermittlungen auf viele Bekannte. So kann sie ihrem Kollegen mit vielem „Hintergrundwissen“ helfen, und die beiden arbeiten gut zusammen.
Die junge Frau zeigt indirekt Verknüpfungen und Verstrickungen in dem kleinen Örtchen auf, welche gerne verschwiegen werden. Letztendlich aber klären die Kommissare den Fall auf. Die Lösung ist durchaus etwas überraschend, aber in sich durchaus logisch angelegt.

Das Buch ist vom Stil her ein skandinavischer Krimi: Eine ruhige Landschaft. Ein Hintergrund, der in die Tiefe des ganzen Dorfes geht. Kommissare, die auch mit etwas in ihrem Privatleben zu kämpfen haben. Ein insgesamt unaufgeregter, ruhiger Erzählstil.
Wer wilde Verfolgungsjagden und ständige Schießereien im Buch sucht, sollte dieses Buch aus der Hand legen – Wer hingegen Ruhe in einem Krimi sucht und auch mitdenken möchte, der ist hier richtig!