Spannend aber etwas überfrachtet

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lesepixie Avatar

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Das Cover entführt einen schon vor dem Lesen an den See im Wald in Schweden. Beim Lesen trifft man dort im Winter ein.
Die Autorin schreibt sehr atmosphärisch, man fühlt sich direkt an die Handlungsorte versetzt und kann sich daher alles sehr gut vorstellen.
Fredrika Storm finde ich anstrengend. Sie prescht immer gleich los und walzt wie ein Bulldozer über andere und ihre Gefühle. Gerade, wenn es um die Gefühle ihrer Familie geht, finde ich das teilweise sehr erschreckend, so als ob sie sich gar nicht in andere hineinversetzen könnte und selber gefühlskalt wäre. Natürlich darf sie als ermittelnde Polizistin ihre Familie nicht von den Verdächtigen ausschließen, aber sie muss sie auch nicht permanent mit wilden Verdächtigungen konfrontieren. Von einer echten Polizistin hätte ich mir hier die Abgabe des Falls gewünscht, für den Roman, geht das natürlich nicht.
Insgesamt gab es mir zu viele schwierige Punkte im mehr oder weniger privaten Umfeld der Ermittler, zu viele Verdächtige mit den unterschiedlichsten Theorien zu ihnen, zu viele Verwicklungen, auch wenn in dem wirren Puzzle am Ende nahezu jedes Puzzleteilchen an seinem Platz zu liegen kam und schlüssig war.
Dieser Krimi ist Fans von nordischen Krimis zu empfehlen, die sich an einer Unzahl von Verdachtsmomenten und Verwicklungen erfreuen können.