Toll
Amira Ben Saouds Schweben ist ein atmosphärisch dichter Roman, der mit seiner surrealen Grundstimmung und philosophischen Tiefe sofort fesselt. Die namenlose Protagonistin bewegt sich durch eine Welt, in der Gewalt verschwunden scheint, doch eine unheimliche Ruhe über allem liegt. Ihre Arbeit – das Imitieren verstorbener Frauen – wirft tiefgehende Fragen über Identität, Erinnerung und die menschliche Sehnsucht nach Verbindung auf. Während sie sich zunehmend in der Rolle von Emma verliert, beginnt die Realität um sie herum zu bröckeln. Schweben fasziniert mit poetischer Sprache, subtiler Spannung und einer eindringlichen Erzählweise, die lange nachhallt. Ein außergewöhnliches, kluges Debüt!