Patriarchale Gewalt und viele Fragen
Ic hatte wirklich hohe Erwartungen an „Schweben“ von Amira Ben Saoud, die leider nicht erfüllt wurden.
Sie lebt in einer der Siedlungen, in denen nach dem Klimawandel das Leben noch möglich ist. Das Leben ist einfach und einfach sind auch die Regeln, nach denen sich die Gemeinschaft richten muss: Keine Gewalt. Nicht nach mehr Streben. Keine Anhäufung von Wissen über das Draußen oder dem Davor. Aber kann eine Gesellschaft nach diesen Regeln leben?
Sie verdient ihr Geld damit, in die Leben anderer Frauen zu schlüpfen. Das ist ihr Talent, das kann sie gut: jemand anderes sein. Eines Tages beauftragt Gil sie, zu Emma zu werden. Doch dieses Mal ist es anders. Die Grenzen, die sie für gewöhnlich zieht, verschwimmen oder werden viel eher übertreten und ignoriert. Und dann gibt es da noch das Gerücht, dass das Ende der Siedlung bevorstände…
Ich bin ein riesen Fan von Dystopien oder (scheinbaren) Utopien, weil dieses Genre die Möglichkeit bietet, bekannte Strukturen abzuschaffen und etwas vollkommen Neues zu erschaffen. Und das hatte ich auch bei „Schweben“. Am Anfang scheint es auch wirklich eine andere Welt zu sein als die, in der wir momentan leben. Der Klimawandel ist bereits vollzogen, die Globalisierung abgeschafft, genauso wie der Kapitalismus und angeblich auch die Gewalt. Aber dann war es auf einmal doch nicht so. Es wurden alle möglichen Klischees bedient. Davon, dass ein Chef natürlich ein Mann ist, bis dahin, dass die Protagonistin zwischen zwei Männern steht, die ihr beide entweder körperlich oder geistig überlegen sind. Wirklich ausgestiegen bin ich aber erst später, als Partnerschaftsgewalt auf einmal als „nicht schwarz und weiß“ dargestellt wurde, er „nicht böse und sie gut“ war „er nicht Täter und sie nicht Oper – zumindest nicht nur und nicht immer“.
Dass es sich nicht um ein feministischen Buch handelt ist das eine. Nicht jedes Buch muss alle patriarchalen Strukturen in Frage stellen und/oder etwas Neues erfinden. Aber dass geschlechterspezifische Gewalt nicht nur mehr oder weniger unkommentiert dargestellt wird und der Frau auch noch die Schuld daran gegeben wird, macht „Schwindel“ für mich zu einem Buch, das ich nicht empfehlenswert finde.
Dazu kommt außerdem, dass sich die Geschichte für mich alles andere als rund angefühlt hat. Sie hat mich mit unglaublich vielen Fragen zurückgelassen. Alles in allem war das leider ein unbefriedigendes Leseerlebnis.
Sie lebt in einer der Siedlungen, in denen nach dem Klimawandel das Leben noch möglich ist. Das Leben ist einfach und einfach sind auch die Regeln, nach denen sich die Gemeinschaft richten muss: Keine Gewalt. Nicht nach mehr Streben. Keine Anhäufung von Wissen über das Draußen oder dem Davor. Aber kann eine Gesellschaft nach diesen Regeln leben?
Sie verdient ihr Geld damit, in die Leben anderer Frauen zu schlüpfen. Das ist ihr Talent, das kann sie gut: jemand anderes sein. Eines Tages beauftragt Gil sie, zu Emma zu werden. Doch dieses Mal ist es anders. Die Grenzen, die sie für gewöhnlich zieht, verschwimmen oder werden viel eher übertreten und ignoriert. Und dann gibt es da noch das Gerücht, dass das Ende der Siedlung bevorstände…
Ich bin ein riesen Fan von Dystopien oder (scheinbaren) Utopien, weil dieses Genre die Möglichkeit bietet, bekannte Strukturen abzuschaffen und etwas vollkommen Neues zu erschaffen. Und das hatte ich auch bei „Schweben“. Am Anfang scheint es auch wirklich eine andere Welt zu sein als die, in der wir momentan leben. Der Klimawandel ist bereits vollzogen, die Globalisierung abgeschafft, genauso wie der Kapitalismus und angeblich auch die Gewalt. Aber dann war es auf einmal doch nicht so. Es wurden alle möglichen Klischees bedient. Davon, dass ein Chef natürlich ein Mann ist, bis dahin, dass die Protagonistin zwischen zwei Männern steht, die ihr beide entweder körperlich oder geistig überlegen sind. Wirklich ausgestiegen bin ich aber erst später, als Partnerschaftsgewalt auf einmal als „nicht schwarz und weiß“ dargestellt wurde, er „nicht böse und sie gut“ war „er nicht Täter und sie nicht Oper – zumindest nicht nur und nicht immer“.
Dass es sich nicht um ein feministischen Buch handelt ist das eine. Nicht jedes Buch muss alle patriarchalen Strukturen in Frage stellen und/oder etwas Neues erfinden. Aber dass geschlechterspezifische Gewalt nicht nur mehr oder weniger unkommentiert dargestellt wird und der Frau auch noch die Schuld daran gegeben wird, macht „Schwindel“ für mich zu einem Buch, das ich nicht empfehlenswert finde.
Dazu kommt außerdem, dass sich die Geschichte für mich alles andere als rund angefühlt hat. Sie hat mich mit unglaublich vielen Fragen zurückgelassen. Alles in allem war das leider ein unbefriedigendes Leseerlebnis.