Finde mich

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
fino Avatar

Von

1996: Bei einem Brand in der JVA Siegburg, das der "Mädchenwürger von Duisburg" Henrik Vermeeren gelegt hat, stirbt eine Person.
16 Jahre später: Kriminalhauptkommissar Georg Stadler wird zu dem üblen Mord an einer Frau in einer exklusiven Wohngegend gerufen. Der Tatort an der Rechtsanwältin Leonore Talmeier wecken Erinnerungen in ihm.
Liz Montario hält Vorlesungen über Soziopathen an der Uni und ist ein Star auf ihrem Gebiet. Eine feste Stelle hat sie abgelehnt, um unabhängig zu bleiben. Sie erhält anonyme Briefe, die sie beunruhigen. Von einem Mitarbeiter möchte sie Informationen über eine Jan Schneider, der als Jugendlicher in der JVA Siegburg einsaß.
Stadler und seine Kollegin befragen den Ehemann des Opfers, der von Ausgrabungen aus Peru zurückkehrt und den Tod seiner Frau nicht besonders zu bedauern scheint. Dass sie sich vor acht Jahren einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hat, ist für ihn völlig überraschend.
Stadler ist mit der Psychologin verabredet und macht sich Gedanken, welche Strategie er anwenden soll. Sie treffen sich in Oberkassel. Der Kommissar berichtet, dass es vor einem halben Jahr schon einmal einen Mord gegeben hat: in der der Nähe des Hauptbahnhofs wurde die Leiche eines Transvestiten gefunden. Weil er der einzige ist, der eine Verbindung sieht, möchte er von Liz eine fachliche Einschätzung und stellt ihr die Akten zur Verfügung. Sie erklärt sich bereit, sie sich anzusehen.

Ich bin an die Leseprobe mit großen Erwartungen herangegangen und wurde nicht enttäuscht. Sie liest sich sehr leicht und flüssig. Von Anfang an wird Spannung aufgebaut, auf harmloses Vorgeplänkel wird verzichtet. Die Beschreibung des Tatortes und der Leiche war für meinen Geschmack fast zu detailliert, aber ich glaube, dass das Buch insgesamt nicht nur auf harte Gewalt und blutige Beschreibungen setzt. Die Tatsache, dass in den Kapiteln immer abwechselnd Georg Stadler und Liz Montario im Mittelpunkt stehen, macht es interessant und abwechslungsreich. Bereits jetzt sind mehrere Fragen aufgetaucht, so dass ich am liebsten weitergelesen hätte: Was hat der Prolog vor 16 Jahren mit den heutigen Geschehnissen zu tun? Wer ist Jan Schneider, für den sich Liz interessiert? Hängen die Morde zusammen? Was ist das Motiv des Täters? Es scheint ein gelungenes Debüt der Autorin zu sein.