Die Spannung blieb in dem gesamten Buch relativ stabil

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Schwesterlein, komm stirb mit mir
Cover: Das Cover ist toll gemacht, das rote Kreuz auf dem weißen Untergrund. Das Kreuz ist mit roten Stichen umnäht, einfach grauslig. Was aber nicht mit den Taten in dem Buch so übereinstimmen, denn der Täter hat seine Opfer aufgeschlitzt und ausgeweidet. Der Schriftzug ist schwarz, blau und rot, variabel eingesetzt. Ist ein Taschenbuch mit 400 Seiten.
Kurzinhalt: Du hast mich vergessen. Doch ich vergesse nicht. Eine Frau wird in ihrer Wohnung umgebracht. Regelrecht abgeschlachtet. Hauptkommissar Georg Stadler fühlt sich an einen früheren Fall erinnert. Ein Serienmörder? Keiner der Kollegen glaubt daran: Denn für die erste Tat sitzt bereits ein Mann in Haft. Stadler bittet eine Psychologin um Hilfe. Liz Montario hat im Vorjahr spektakulär eine Mordserie aufgeklärt. Sie sagt zu, obwohl sie selbst bedroht wird. Denn jemand schreibt ihr anonyme Briefe. Jemand, der sehr viel über sie weiß. Es kommt zu weiteren Morden. Und Liz beginnt sich zu fragen: Ist hier wirklich ein Serienmörder am Werk? Oder ein Mörder, der einen Serienmörder spielt?
Meine Meinung: Das Buch hat mich von der ersten Seite an fasziniert, es ging immer in rasantem Tempo weiter, die Spannung ebbte nicht wirklich ab. Stadler hat so seine Problemchen mit den Frauen und ist auch ein sehr geschätzter Kollege, aber er hat sich dann doch ein wenig in Liz verguggt. Aber sie traut dem Frieden nicht und leider sagt sie ihm auch nicht alles, was es so mit ihrer Vergangenheit auf sich hat oder mit den anonymen Briefen, die sie seit neuestem bekommt. Liz ist mir sehr ans Herz gegangen, obwohl ich manchmal auch das Gefühl hatte, ich müßte ihr in den Po treten, dass sie endlich mal zwei und zwei zusammenzählt. Sie kam mir schon wie ein kleines , verstörtes Mädchen vor, die ihren Papi braucht. Stadler ist mir auch sehr sympathisch, er will ja nur seine Arbeit machen und ist sehr menschlich. Dass Liz bis zum Schluß nicht gemerkt hat, dass der Täter aus ihrem Umfeld kommt, erstaunt mich doch ein wenig, denn sie ist ja psychologische Beraterin und kann Täterprofile erstellen. Das Ende kommt relativ kurz daher, natürlich wieder mit einem Toten, aber diesmal hat es nicht den Falschen getroffen. Die Charaktere, die in dem Buch vorkamen, waren oft sehr bildlos und nicht so gut beschrieben, wie ich es gern habe. Leider bedient sich Karen Sander sehr oft Klischees und die sind schon sehr abgenutzt.
Ein Kritikpunkt ist, dass am Ende ein paar Fragen offen blieben, wie z.B. warum der Täter Männer, die sich umoperieren lassen haben, getötet hat und denen die Eingeweide herausgeholt hat. Auch die medizinische Seite hätte mich mehr interessiert, das wurde überhaupt nicht geklärt.
Mein Fazit: Die Spannung blieb in dem gesamten Buch relativ stabil, das Ende war zu vorhersehbar und leider auch zu schnell, mich hätten noch ein paar Bemerkungen vom Täter interessiert. Die Protagonisten waren zu farblos und leider auch zu naiv, Liz, wie kann sich eine Frau so unintellegent verhalten. Die Taten wurden zwar grausam dargestellt, aber es ging nicht zu sehr ins Detail. Leider blieben mir am Ende einige Fragen noch offen und die Ermittlung ist im letzten Drittel sehr löchrig gewesen, es stimmte manches nicht mehr richtig überein.
Trotz allem ein gelungener Debütthriller. Spannend und grausam. Ich habe schon viele Thriller gelesen, es bleibt im mittleren Drittel stehen, es gibt bessere Bücher. 4 Sternebewertung.