Schwesterlein, komm stirb mit mir

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lunamonique Avatar

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Autorin Karen Sander sorgt mit dem ersten Band einer neuen Thriller-Reihe um das Ermittlerduo Kriminalhauptkommissar Georg Stadler und Psychologin Elisabeth Montario für Hochspannung. In „Schwesterlein komm stirb mit mir“ scheint es ein Serienkiller auf Transvestiten und Transsexuelle abgesehen zu haben. Der erste Mord geschieht im Affekt, aber der nächste folgt einer sadistischen Planung. Nur Kriminalhauptkommissar Georg Stadler glaubt, dass die beiden Morde zusammenhängen. Für das erste grausame Verbrechen sitzt der Täter schon in Haft. Die Kollegen sind sich sicher, den Richtigen zu haben. Stadler sucht sich inoffiziell Hilfe bei der Profilerin Liz Montario. Sie hat Zweifel, dass die Taten von einem und demselben Täter stammen, obwohl Einiges dafür spricht. Ein neuer Mord schockiert die Ermittler. Liz verheimlicht, dass sie seit geraumer Zeit rätselhafte, bedrohlich klingende Briefe erhält. „Finde mich, bevor ich dich finde.“

Karen Sander führt den Leser auf falsche Fährten, hat immer wieder Überraschungen parat. Lange Zeit ist man genau wie die Polizei ratlos und tappt im Dunkeln. Was hat ein Brand in einem Gefängnis mit den Morden zu tun? Gibt es zwei Täter? Kurze Kaptitel und schnelle Handlungswechsel steigern die Spannung. Wie bei einem Gänsehautkinofilm ist man jederzeit auf alles gefasst und wird nicht enttäuscht. Die Bedrohung lauert ständig im Hintergrund. Liz umgibt ein Geheimnis. Sie spielt nicht mit offenen Karten. Ein besonderer Handy-Klingelton ist nicht nur ein sorgsam ausgeklügeltes und phantasievolles Detail, es verursacht im richtigen Moment Gänsehaut. Der Plot hält den Leser an der langen Leine. Das Rätsel ist nicht so einfach zu lösen. Atemlos hastet man der Story hinterher. Von wem droht Gefahr, wer ist harmlos? Die Einschätzung fällt immer schwerer. Georg und Liz haben es mit mindestens einem Gegner zu tun, der unberechenbar und äußerst dreist zu Werke geht. Es macht die Sache nicht einfacher, dass Eingeweihte auf eigene Faust ermitteln. Die Beschreibung der Opfer ist nichts für zarte Gemüter. Wer tut so etwas und aus welchem Grund? Ein Katz- und Mausspiel der Extraklasse. Normalerweise liest man 400 Seiten nicht in einem Rutsch, aber bei diesem Buch kann man gar nicht anders. Die Geschichte lässt einen nicht los. Das liegt auch an den beiden Hauptfiguren. Georg und Liz haben Ecken und Kanten. Der beziehungsunfähige Kommissar und Frauenheld mit Menschenkenntnis und ausgeprägter Spürnase und eine prominente, aber rätselhafte Profilerin, die so wenig wie möglich von sich preisgibt. Fang nie etwas mit einer Kollegin an! Der Kommissar hält sich, trotz Versuchungen, an seinen Leitspruch. Wie lange noch? Die Verführung spielt auf besondere Art und Weise eine Rolle in diesem Thriller.

Auf dem Cover herrschen die Farben Grau und Rot vor. Im Mittelpunkt steht ein Kreuz. Es ist mit blutigen Nähten befestigt. Der Titel lässt erste Spekulationen aufkommen. Im Schwulenmilieu wird das Wort Schwester häufig gebraucht. Hat es was mit den Transvestiten und Transsexuellen zu tun? Fragen stellt man sich während des Thrillers häufig. Selten, dass man so einen ausgeklügelten Plot vorfindet. Grandios gemacht! Ein mehr als gelungener Auftakt für die neue Thriller-Reihe. Faszinierend, schockierend, ein hautnahes Lesevergnügen, das Thriller- und Krimifans nicht verpassen sollten. Nimm Dich in Acht! Du bist nirgendwo sicher. Kein Zitat, aber ein Gefühl, das Profilerin und Leser gleichermaßen begleitet. Bloß nicht zu viel verraten, für diese Entdeckungsreise gibt es kein Sicherungsseil.